Normseite vs. Dokumentseite
Thread poster: Gabriele Demuth
Gabriele Demuth
Gabriele Demuth  Identity Verified
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Nov 26, 2014

Hallo!

Ich wurde gerade um einen Preis für Dokumentseiten gebeten, nicht Normseiten. Worin besteht denn da der Unterschied. Soweit ich weiß, besteht eine Normseite aus 60 Zeichen (mit oder ohne Leerzeichen?) und 30 Zeilen, aber eine Dokumentseite? Der Auftrag besteht aus Zertifikatseiten mit kaum Text und auch auch Seiten mit durchgehendem Text.

Wie soll ich denn das verstehen?


 
Andrea Halbritter
Andrea Halbritter  Identity Verified
France
Local time: 16:57
French to German
+ ...
Vorschlag: Pauschalangebot Nov 26, 2014

Hallo Gabriele!

Im Übersetzungsbereich berechne ich eigentlich nie nach Seiten - auch bei literarischen Übersetzungen nicht, obwohl das dort sehr verbreitet ist.

Ab und zu gebe ich einen Seitenpreis bei Lektoraten an, aber auch nur dann, wenn ich das entsprechende Dokument gesehen habe und abschätzen kann, wie lange ich dafür brauche.

In deinem Kontext könnte ich mir vorstellen, dass es um Preise für Zertifikatsübersetzungen geht und ein Preis pro Ze
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Hallo Gabriele!

Im Übersetzungsbereich berechne ich eigentlich nie nach Seiten - auch bei literarischen Übersetzungen nicht, obwohl das dort sehr verbreitet ist.

Ab und zu gebe ich einen Seitenpreis bei Lektoraten an, aber auch nur dann, wenn ich das entsprechende Dokument gesehen habe und abschätzen kann, wie lange ich dafür brauche.

In deinem Kontext könnte ich mir vorstellen, dass es um Preise für Zertifikatsübersetzungen geht und ein Preis pro Zertifikatsseite verlangt wird. Da ich in diesem Bereich nicht übersetze, kann ich nicht sagen, ob dies üblich ist.

Ich persönlich würde aber auch hier einen Seitenpreis ablehnen und stattdessen Projekt ansehen, Aufwand abschätzen und ein Pauschalangebot unterbreiten.

Das Problem bei Seitenpreisen ist, dass du vermutlich Gefahr läufst, beim Kunden definitiv auf den jetzt angesetzten Preis pro Seite festgelegt zu werden, obwohl der Aufwand recht unterschiedlich sein kann.

[Modifié le 2014-11-26 17:11 GMT]
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Rolf Keller
Rolf Keller
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Es gibt mehr Dinge auf der Welt, als manche(r) denkt ... Nov 26, 2014

Gabriele Demuth wrote:
Soweit ich weiß, besteht eine Normseite aus 60 Zeichen (mit oder ohne Leerzeichen?) und 30 Zeilen


Viele (die meisten?) Übersetzungsbüros in D rechnen bei Übersetzungen ins Deutschen seit Schreibmaschinenzeiten immer noch mit 55 Anschlägen (also einschließlich Leerstellen) pro Honorarzeile im Zieltext. Mit 30*60 rechnen viele Verlage. Normseiten/Normzeilen sind beides nicht, denn es gibt dafür keine Norm, sondern bestenfalls Standards, von denen aber mehrere (s. o. und http://de.wikipedia.org/wiki/Normzeile).

Wie soll ich denn das verstehen?

Was ist da nicht zu verstehen? Der potenzielle Auftraggeber will vorab genau wissen, was es kostet und/oder er will weder die Textlänge ermitteln noch später darüber disklutieren, um wieviel ein Text im Deutschen länger als im Englischen sein muss/darf. Wenn du den kompletten Ausgangstext hast, mach eine Aufwandsschätzung und rechne die auf einen pauschalen Komplettpreis um. Wenn du ihn nicht hast, lass die Finger von dem Auftrag.


 
Gabriele Demuth
Gabriele Demuth  Identity Verified
United Kingdom
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English to German
TOPIC STARTER
Ja, es ging um ein Pauschalangebot Nov 26, 2014

Vielen Dank!

Ja, ich hatte den Text und habe ein Pauschalangebot für die ersten 10 Seiten gemacht, um mehr wurde ich auch erst mal nicht gebeten.

So war es gemeint, mich haben nur die beiden Begriffe etwas verwirrt, da ich an Wortpreise gewöhnt bin.


 
Michael Wetzel
Michael Wetzel  Identity Verified
Germany
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Falls das jemand später sucht und findet ... Nov 27, 2014

Zur Normseite, siehe:
http://literaturuebersetzer.de/pages/wissenswertes-archiv/normvertrag.htm
= Normvertrag für den Abschluß von Übersetzungsverträgen
(Rahmenvertrag vereinbart zwischen dem Verband deutscher Schriftsteller (VS) in der IG Druck und Papier [= Teil von ver.di, wie der Verband der Buchübesetzer = VdÜ] und dem Börsenverein de
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Zur Normseite, siehe:
http://literaturuebersetzer.de/pages/wissenswertes-archiv/normvertrag.htm
= Normvertrag für den Abschluß von Übersetzungsverträgen
(Rahmenvertrag vereinbart zwischen dem Verband deutscher Schriftsteller (VS) in der IG Druck und Papier [= Teil von ver.di, wie der Verband der Buchübesetzer = VdÜ] und dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V./Verleger-Ausschuß im Jahr 1992 [!])

Die Dinger heißen wirklich "Normseiten", auch wenn Rolf diese Benennung (zu Recht) für abwegig hält. Allerdings sollte man da immer ganz genau definieren, was man damit meint:
- 30 Zeilen à maximal 60 Anschläge (d. h., einschl. Leerzeichen) ODER einfach 1800 Anschläge (das ist zwar keine eigentliche "Normseite", aber wird oft so genannt und ist m. E. inzwischen weiter verbreitet als die "echte" Normseite) ... theoretisch können auch 1500 oder 1650 Anschläge gemeint sein ... international [einschl. Österreich und der Schweiz] ist alles möglich (auch die Berechnung nach Zeichen ohne Leerzeichen)
- ob im Zieltext (wie im Normvertrag) ODER nach dem Ausgangstext (nicht ungewöhnlich) gezählt wird
- ob nach angefangenen Seiten (die unvollständige Seite am Ende zählt voll) oder nach genauer Länge bezahlt wird

Ich denke, dass die meisten Übersetzer "Normzeile" (hier ist diese Benennung tatsächlich falsch) bzw. "Zeile" im Sinne des JVEG bestimmen (siehe: http://dejure.org/gesetze/JVEG/11.html). Aber bei Kunden bzw. bei Textsorten, wo Normseiten üblich sind, ist auch oft eine Zeile à 60 Anschläge nicht untypisch, und eigentlich kommt alles von 50 bis 60 Anschläge bzw. Zeichen ohne Leerzeichen gelegentlich vor. Auch hier sollte man einfach immer genau bestimmen: Anzahl der Zeichen, mit (oder theoretisch ohne) Leerzeichen, nach Ausgangstext oder Zieltext, aufgerundet oder genau berechnet (wobei das hier um maximal einige Euro geht).

Allerdings haben die meisten Direktkunden (und vermutlich auch Agenturen) in Deutschland auch kein Problem mit der international üblichen Abrechnung nach Wörtern im Ausgangstext.

Und man sollte auch bei der Umrechnung aufpassen: Bei vielen Sprachrichtungen geht es um nicht unwesentliche Summen, ob man nach Ziel- oder Ausgangstext bzw. nach Anschlägen oder Wörtern rechnet.
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