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Eine Grundschule in Hanoi Vietnam, die jüngste Zielgruppe des Goethe-Instituts beim morgendlichen Fahnenappell. Schon ab der ersten Klasse steht hier Deutsch-Unterricht auf dem Lehrplan.
VORSPANN Ein Film von Maren Niemeyer
TC 00.53 Offtext
Das Goethe-Institut ist in 93 Ländern vertreten und eines der größten Kultur-Netzwerke der Welt.
Über 3000 Mitarbeiter kümmern sich in 150 Niederlassungen rund um den Globus um die Verbreitung der deutschen Kultur und Sprache.
TC 00.1.11 Atmo Gesang stehen lassen
„ Wischi, Waschi, Wischi die Arme und die Ohren auch
TC 00.1.33 Offtext
Alles begann in einem Sommer vor 60 Jahren .
TC 00.1.37 O-Ton Ägyptischer Junge: „Wir lernen deutsch“
TC 00.1.40 O-Ton Ägypt. Lehrer: „ Ich bin ein ägyptischer Deutschlehrer. Wie ich Deutschlehrer wurde , das ist eine lange Geschichte“
TC 1.34 Offtext
München 1951, 6 Jahre ist es her, dass Deutschland den 2. Weltkrieg verloren hat, das Land ist weltweit geächtet . In dieser Situation gründet eine Gruppe von Deutschlehrern weit weg vom Regierungssitz in Bonn den Verein Goethe-Institut . E.v. zur Pflege der deutschen Sprache im Ausland. Die ersten Niederlassungen entstehen in der tiefsten bayerischen Provinz, in Bad Reichenhall und Murnau.
TC 00.2.00 O-Ton Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Instituts
„In den fünfziger Jahren musste Deutschland wieder zurück in die zivilisierte Welt und man wusste genau , wenn wir ein Teil des Staates sind, ein Teil der Regierung sind, verwechselt man das wieder mit dem was Propaganda war. Und insofern war das die Weisheit der damaligen Gründer des Goethe-Instituts zu sagen : lasst uns was ganz deutsches machen, nämlich einen Verein , mit dieser Unabhängigkeit und damit haben wir eigentlich gewonnen.“
TC 00.2.38 Offtext
Im Winter 1954 reist die erste Gruppe Ägyptischer Deutschlehrer aus Kairo in das tief verschneite München. Die Ankunft der Ausländer wird als kleine Sensation gefeiert, mehrere Monate werden die jungen Araber nun gemeinsam mit Studenten anderer Nationen in Murnau deutsch lernen.
TC 00.2.53 Offtext
Victor Massuh, später einer der renommiertesten Philosophen Argentiniens, kommt 1956 aus dem lebenslustigen Buenos Aires für einige Monate an das Goethe-Institut nach Murnau. Täglich schreibt er seiner Frau Maria und der kleinen Tochter Gabriela in dieser Zeit Briefe.
TC 00.3.50 O-Ton Gabriela Massuh
„Was mich an diesen Briefen so fasziniert ist, das mein Vater eher so ein melancholischer Typ war und in diesem Brief ist er ganz begeistert vom deutsch lernen. Ist das nicht komisch, deutsch lernen im Goethe-Institut. Er hat sich in von diesem asketischen, verwüsteten , nach innen gekehrten Deutschland sehr angezogen gefühlt weil er schreibt, das Lernen und das studieren dort ist gut, weil es wie ein Kloster ist also ich glaube das hat ihm sein Leben geordnet“.
TC 00.4.30 Offtext
Um noch mehr junge Studenten im Ausland für Deutschkurse am Goethe-Institut zu begeistern, wird der junge Filmemacher Edgar Reitz damit beauftragt ein Drehbuch für einen Werbefilm zu schreiben. Innerhalb weniger Wochen erobert der Kurzfilm „Lida lernt Deutsch“ das internationale Kino-Publikum.
TC 00.4.48 O-Ton Lida Film-Ausschnitt:
Alter Sprecher: „Das ist Lida, eine Studentin aus Teheran die nach München gekommen ist um an der Kunstakademie zu studieren. Aber sie spricht kein deutsch, deshalb hat sie sich beim Goethe-Institut angemeldet um an einem Deutschkursus teilzunehmen. Das ist eine Landkarte“
TC 00.4.13 O-Ton Lehrer im Film:
„ Das ist eine Landkarte, das ist eine Landkarte. Es werden von Anfang an ganze Sätze gelernt. Das ist eine Landkarte.
TC 00.4.24 O-Ton Lida Regenberg
„ Ich habe mich sehr gefreut damals diese Szene zu machen , überhaupt in diesem Film mitzuspielen. Weil als Studentin war das gut so ein bisschen Geld nebenbei zu verdienen, da konnte ich gut zwei Monate davon Leben.“
TC 00.4.38 Film-Ausschnitt Lida lernt deutsch
TC 00.4.40 junge Frau: „ Verzeihen sie wie weit ist es zum nächsten Ort“
TC 00.4.43 alter Mann auf bayerisch; „soeineinhalb Stund“
TC 00.4.45 junge Frau: „Wie bitte“?
TC 00.4.47 junger Mann: „Dialekt , er meint eine und eineinhalb Stunden
TC 00.4.49 alter Mann: „ Das hab I ja gsagt!“
TC 00.4.50 junger Mann: „ es sind Ausländer“
TC 00.4.53 alter Mann: „ Drum“
TC 00.5.03 Offtext
Schon 1953 wagen die Goethe-Gründer die ersten Schritte in die Welt , nicht nur die deutsche Sprache auch die deutsche Kultur soll künftig wieder im Ausland vertreten sein. Athen , Kairo, Tunis, Rom , Delhi, Bangkog, in atemberaubender Schnelle werden in den folgenden Jahren Niederlassungen des Goethe-Instituts gegründet. Meist liegen sie an exponierten Plätzen wie hier in Kairo unweit des Tahrirplatzes .
TC 00.05.22 Filmausschnitt „ Begegnungen“
Alter Sprecher
„ Delhi, Präsident Hussein besucht das Goethe-Institut. Rom eine Ausstellung 50 Jahre DADA, Madras Rudi Knabel , der bayerische Zitter-Virtuose, spielt Volksmusik. In Indien dagegen reist ein Kasperl mit Erfolg durch die Lande und spielt den Kindern deutsche Märchen vor.“
TC 00.5.42 Kasperle Atmo stehen lassen
TC 00.5.48 Alter Sprecher: „ München das Südwestfunk Tanzorchester kehrt von einer Ostasien Tournee im Auftrag des Goethe-Instituts zurück. Programme aller Schattierungen aus der Arbeit eines Instituts das deutsche Sprache und Kultur in der Welt verbreiten soll.
TC 00.06.02 O-Ton Günter Grass, Schriftsteller
„Ich war damals ein junger Autor. Für mich war es ein Gewinn. Die Möglichkeit raus zu kommen aus der deutsch-deutschen Situation. Ich lebte in Berlin und war mit der Teilung eigentlich täglich konfrontiert nach dem Mauerbau. Die politische Situation in Deutschland war verharscht. Das bild Deutschlands im Ausland, wenn man dann auf Intellektuelle Stieß waren Vorurteile da. Und ich glaube, dass die Art und Weise, wie dann Schriftsteller und andere Intellektuelle, die auf Einladung des Goethe Institutes in diese Länder reisten und sich nicht scheuten auch Deutsche Missstände zur Sprache zu bringen, mit dazu beigetragen haben, dass dieses starre Bild von den Deutschen, die nur auf Befehl so und so handeln, sich zu wandeln begann.“
TC 00.7.06 Offtext
Bereits 1961 gibt es 54 Auslandsinstitute und 17 Goethe Filialen in Deutschland– sie werden alle von der Zentrale in München aus koordiniert.
TC 00.8.45 Filmausschnitt „ Goethe Institut Zentrale .....
TC 00.07.18 1. Frau: „ Goethe-Institut München Guten Tag“
TC 00.02.20 2. Frau: „ der Verlag fragt an wann er die Korrekturen für die Sprach-Illustrierte haben kann.“
TC 00.7.22 3. Frau „ Die indonesischen Deutschlehrer sind da“
TC 07.23 1. Mann“ Ist das Packet für Bombay schon fertig“
TC 7.26 4. Frau „ Die Praktikanten aus Ägypten kommen morgen schon.“
Atmo im Hintergrund stehen lassen.
TC 00.07.32 Offtext
Lida Regenbergs selber hat nie einen Sprachkurs beim Goethe-Institut besucht, aber die Filmrolle bestimmte ihr Lebens-Schicksal, ihr Mann Anton bekam durch ihre Filmprominenz einen Job beim Goethe-Institut. 34 Jahre erlebte sie die Goethe Welt als Gattin eines Institutsleiters in Teheran, Alexandria, Bangkog, Sao Paulo und Brüssel. An ihre Anfänge erinnert sie sich gut, eine andere Welt als heute.
Auch wenn sie nie ein eigenes Gehalt bekam, war es selbstverständlich, dass sie alle Repräsentationspflichten rund um die Uhr wahrnahm. Für die passende Gaderobe kam damals noch der Arbeitgeber auf:
TC 00.8.02 O-Ton Lida Regenberg
„ Dann hat man mir eine Liste gegeben, sie müssen einige schöne Kleider mitnehmen, Cocktailkleider , Hüte und Schuhe und Handschuhe. Es ist noch sehr konservativ in Teheran und dann habe ich damals 5000 Mark gekriegt, was sehr viel Geld war damals, und damit konnte ich dann meine Kostüme, Hüte und Schuhe kaufen.“
TC 00.8.38 11.03 Offtext
Während das offizielle Auslands-Deutschland
die wieder wachsende Anerkennung bei den europäischen Nachbarn geniesst, brodelt es 1967 in der großen Koalition von CDU und SPD. Die Meinungen über die Bedeutung der auswärtigen Kulturpolitik gehen stark auseinander.
TC 00.8.48 Filmausschnitt ZDF 1967
Frau Reporterin:
„Herr Kahn-Ackermann, sie sind der Sprecher für auswärtige Kulturpolitik und Entwicklungshilfe der SPD Fraktion im Bundestag. Sind Sie der Meinung was hier amtlicherseits als auswärtige Kulturpolitik gefördert wird, wirklich dem entspricht was es sein könnte ?
TC 00.09.09 Älterer Mann Kahn Ackermann:
„Nein dieser Meinung bin ich nicht, wir begnügen und mit einem Minimum von dem was wir selbst bei den Mitteln die vorhanden sind erreichen könnten. Unsere auswärtige Kulturpolitik erstickt in einem Dschungel von administrativer Maßnahmen, die nicht auf die Bewegungsfreiheit, die man in diesem Bereich braucht, zugeschnitten ist.“
TC 00.09.35 Offtext
Während in Bonn gestritten wird, leisten die Goethe-Institute fern der Heimat Pionierarbeit. Geht es in Europa und Amerika in diesen Jahren vorrangig darum Vorurteile abzubauen und geistige Aufbauarbeit zu leisten, müssen die Entsandten in Afrika und in Indien wie hier in der Stadt Poona großes Improvisationstalent besitzen.
TC 10.01 O-Ton Filmausschnitt
Alter Sprecher: „ Im Garten Geflügel und Kühe , was haben sie mit deutscher Kulturarbeit zu tun ? Das Institut ist Internat und muss laufend 60 bis 70 Menschen ernähren, aber Lebensmittel sind in Indien knapp. Deshalb ist der Institutsleiter gezwungen seine Schüler selbst zu ernähren und den kargen Boden zu bewässern, Pädagoge und Ökonom zugleich.
TC 00.10.21 Musik stehen lassen
TC 00.10.31 Filmausschnitt Lagos Atmo Stehen lassen„ Wir werden in wenigen Minuten in Lagos landen
TC 00.10.38 Offtext
1962 finanziert das Goethe-Institut die West Afrika Tournee
des Tübinger Studenten-Orchesters. Das erste Mal reisen junge deutsche Musiker nach Nigeria um dort klassische Musik aufzuführen. Ein einheimischer Sänger aus Lagos wird das Konzert begleiten. Ein Experiment.
TC 00.10.54 O Film-Ausschnitt „Doppelkonzert“
Alter Sprecher: „ Mit den paar Klischee-Vorstellungen, die die Gäste aus Deutschland mitgebracht haben, ist die afrikanische Wirklichkeit nicht zu erfassen. Man fühlt sich als Fremdkörper in einer Welt, von der man nichts begreift und versucht unter die Oberfläche zu dringen. ( kurze Pause). Wenn die Afrikaner so wenig von Europa wissen wie die Europäer von Afrika ? Die Studenten aus Deutschland haben plötzlich den bedrückenden Gedanken , dass man hier mit Bach, Mozart oder Krieg vielleicht wenig anfangen könnte. ( kurze Pause). Die Studenten erfahren mehr über Afrika von OluSowande, dem nigerianischen Sänger, der in ihren Konzerten auftritt.( kurze Pause)
TC 00.11.36 ff: „ Nach einer Mozart-Arie singt OluSowandeim Programm der Tübinger ein Yahubaa Volkslied, für das er auch die Streicher-Begleitung arangierte.
TC 10.11.43 Musik stehen lassen
TC 10.11.54 O-Ton Klaus-Dieter Lehmann
„Ich habe mal das Bild benutzt von dem Rauschiff, das man belädt mit der Kultur und dann fliegt es in das Land in dem man diese Kultur zeigt, öffnet die Klappen, zeigt die Kultur, schließt die Klappen und fährt wieder weg. Also wir sind kein Raumschiff. Wir sind genau diejenigen, die über Strukturen arbeiten, die gerade in solchen Bereichen Kultur und Entwicklung, wo viele Talente in Ländern sind. Klar, dass ist stärker in Entwicklungs- und Schwellenländern, die aber keine Strukturen haben, um Arbeitsfähigkeit dauerhaft zu sichern. Das ist für uns ganz wichtig.“
TC 12.34 Offtext Berlin
1967 kündigen sich in Berlin die ersten Uni Proteste an, das Fieber der Studenten-Revolution infiziert auch die Kultur-Referenten der Goethe Institute. Der Vietnamkrieg und die Kubakrise lassen die auswärtige Kulturpolitik in einem völlig neuen Licht erscheinen, öffentlich wird in den Medien diskutiert was denn nun eigentlich genau repräsentative deutsche Kultur ist .
Im Herbst 1967 versucht des ZDF Magazin Aspekte dem entrüstetem Steuerzahler nahezubringen wie es passieren konnte, das Free-Jazz neuerdings zum Exportschlager des Goethe-Institut gehört. Ob das Albert Mangelsdorf Quintett oder das Klaus Doldinger Quartett, die jungen Jazz-Combos aus Deutschland unterwegs auf Tournee in Asien und Südamerika sorgen weltweit für Schlagzeilen und Aufregung.
TC 00.13.23 O-Ton Klaus Doldinger, Jazzmusiker
„Naja, das war eigentlich weltweit immer wieder ein großartiges Erlebnis zum Teil Leute im Konzertsaal sitzen zu haben, die noch nie ein Jazzkonzert gehört haben und dann ausgerechnet noch von Leuten, die aus Deutschland kamen und sicher ganz andere Vorstellungen damit verknüpft haben, was ein deutscher Musiker sein sollte. Und dann kommen da so junge Typen, die frisch frei von der Leber weg losspielen. Und ich denke, wir hatten auch humoristische Ansätze sagen wir versucht ein Stück von Deutschland über die Bühne zu bringen, was Ihnen so bisher nicht erschlossen war.
TC 00.15.08 O-Ton Hartmut Geerken: noch nie ein Kulturdiplomat mitten unter sie gemischt.
TC 00.14.41 Musik stehen lassen
TC 00.14.50 Offtext
Kabul erlebt in diesen Zeit seine letzten friedlichen Jahre. Der Tourismus und die Wirtschaft boomen und das alteingessene Goethe-Institut ist für die deutschfreundlichen Afghanen nicht nur als Sprachschule begehrt , sondern auch das kulturelle Schaufenster in das 9000 Kilometer entfernte Europa.
TC 00.14.00 Filmausschnitt „ Wenn Goethe das gewusst hätte“
TC 00.15.08 O-Ton Hartmut Geerken: „Und da wir ja hier
Im Goethe-Institut den wahrscheinlich einzigen gut funktionierenden Flügel in Afghanistan haben, sind wir gezwungen diesen Flügel manchmal in andere Konzerthallen zu transportieren, weil wir hier in unserer Institutshalle zu wenig Platz haben.
TC 00.15.23 Atmo und Musik stehen lassen
TC 00.15.50 O-Ton Hartmut Geerken:“ Ich hatte kein gutes Gefühl als ich hier in Afghanistan ankam und diese Karren sah, die von Menschen gezogen werden. Das sieht natürlich sehr nach Sklavenhandel aus. Aber diese Karachifahrer sind hier einfach in dieser Gesellschaft integriert. Man kann einem Berufsstand nicht plötzlich das Wasser abdrehen.“
TC 00.16.13 Atmo kurz stehen lassen
TC 00.16.16 O-Ton Hartmut Geerken „ Guten Tag meine Damen und Herren. Ich habe die große Freude Ihnen heute die Gruppe Embryo vorzustellen. Wie bereits beim ersten Konzert der Musikwochen haben wir auch heute einige afghanische Musiker eingeladen mit dieser Popgruppe zu improvisieren.
TC 00.16.34 Musik stehen lassen
TC 00.16.40 O-Ton UveMüllrich , Musiker
„Ja, das war für mich bis heute ein nachhaltiges Erlebnis, diese Session da. Die wussten nicht was wir spielen, und die wussten nicht, was die spielen aber das ist das Gute an Musik. Ein C ist überall auf der Welt ein C, und also das war ein nachhaltiges Erlebnis.“
TC 00.17.00 Musik stehen lassen
TC 00.17.05 O-Ton UveMüllrich , Musiker
„Da hat uns natürlich der Hartmut Geerken wahnsinnig geholfen, weil der kannte da die besten Musiker im Lande, und das ging auch alles völlig unabhängig von Volksgruppen, das musste man immer bedenken, dass also der Musiker von der Gruppe nicht mit dem spielt, weil man hat da Schwierigkeiten miteinander, und dann hat der die alle zusammengeholt und wir hatten ein wunderbares Konzert.“
TC 00.17. 30 Musik stehen lassen
TC 00.17.36 O-Ton UveMüllrich , Musiker
„ Schade , dass die alle im Bürgerkrieg umgekommen sind, diese ganzen tollen Musiker da, keiner von denen lebt mehr.“
TC 00.17.46 Musik stehen lassen
TC 00.17.54 Offtext
Es war der letzte friedliche Sommer in Afghanistan, nur ein Jahr später marschierten die Russen ein und das wunderschöne Land am Hindukusch versank in Bürgerkrieg und Gewalt.
UveMüllrich und die Gruppe Embryo reisten damals mit ihrem alten Bus auf Einladung des Goethe-Instituts in den Iran, in die Türkei und nach Marokko.
Langhaarige Hippies als vollwertige Vertreter des deutsche Kultur-Kanons :
Als die Krautrocker mit der Fähre von Gibraltar zu ihrem Konzert ins marrokanische Tanger übersetzen, erwartet sie eine verstörte Institutsleiterin am Grenzposten des erz-konservativen Königreichs.
TC 18.32O-Ton UveMüllrich
„Frau Jelinek hieß sie, die stand oben auf der Landungsbrücke, da wo das Boot von Spanien kommt und wir waren unten von den Zöllnern bereits abgewiesen, wegen des falschen Haarschnitts, normalerweise musste man sich dann bei Grenzübertritt dann die Haare abschneiden lassen, aber wir wollten das natürlich nicht, man wollte uns zurückschicken und dann, ja natürlich, wir kamen vom Goethe- Institut, also musste man uns da irgendwie reinlassen, und die Begrüßung durch die ganzen Potentaten und die Frau Jelinek war natürlich entsprechend verklemmt, um es mal so auszudrücken“.
TC 19.20 Offtext
Auf der anderen Seite des Atlantiks im brasilianischen Salvador de Bahia herrscht in diesen Jahren eine brutale Diktatur. Die Geheimpolizei bestimmt mit ihrer Gängelei den Alltag der überwiegend schwarzen Bevölkerung. Gleichzeitig ist die bezaubernde Stadt am Meer das Zentrum der brasilianischen 68 ziger Bewegung. Das Goethe-Institut ist die heimliche Zentrale der Oppositionellen. Während die Bundesregierung beste wirtschaftliche Kontakte zur brasilianischen Militärdiktatur unterhält, ist die Bibliothek und der Filmsaal DER Treffpunkt die Regimekritiker .
TC 19.51 Offtext
Die Situation in Brasilien wird immer bedrohlicher. Besonders junge Leute geraten in die Fänge der Geheimpolizei. Die Seminare und Film-Workshops am Goethe-Institut sind eine der wenigen Inseln der Freiheit für die Widerstandsbewegung. Auch der heutige Kulturminister MárcioMeirellesund der Fernseh-Programmdirektor PolaRibeira waren damals als Regie-Studenten Mitglieder des Filmclubs und Teil der Widerstandsbewegung.
TC 28.00 O-Ton MárcioMeirelles, Kulturminister , auf portugiesisch
“Era muitoruim a atmosfera no país todo. Foram anos maisdifíceis, onde a ditaduramaisperseguia, sumirammaispessoas. Morrerampessoas. Tinhamuito medo instalado. Tinhamuito medo. E lá, de alguma forma, esse medo era minimizado. Exatamente porque, eufalei, haviaumasensação de imunidade diplomática alí dentro. Então a gente se sentiameio protegida. Como se fosseumespaço de umoutro país dentro da nossacidade. Então, é importante também políticamente que a gente tivesseumainfluência de umoutro país, tivessereferências de umoutropáis. E o Goethe tinhaissomuito forte para a gente. Também era receberumsoprotambémrevolucionário de umaAlemanha inda do final dos anos 60 e do início dos anos 70, também de uma arte revolucionária, de um novo cinema, de uma nova literatura, de uma nova dramaturgia. “
deutsch
„ Im ganzen Land war damals die politische Stimmung sehr schlecht, es waren die schlimmsten Jahre der Diktatur, die Menschen wurden verfolgt und gefoltert , viele unserer Freunde verschwanden und starben. Es wurde systematisch Angst verbreitet, sie beherrschte uns alle, wenn man die Räume des Goethe-Instituts betrat war die Angst geringer. Man hatte ein Gefühl der diplomatischen Immunität. Wir führten uns beschützt, als wäre man zu Gast in einem anderen Land innerhalb unseres Staates. Wir sogen diesen atemberaubenden Hauch des 68-ziger Deutschlands auf mit seiner modernen revolutionären Kunst, dem Neuen Deutschen Film, einer ganz neuartigen Literatur und Dramaturgie.
TC 00.21.18 Offtext
Auch im Nachbarland Argentinien beherrscht Ende der siebziger , Anfang der achtziger Jahre ein mörderisches Regime das Land.
Über 30 000 Menschen verschwinden spurlos, die meisten von ihnen werden in den Gefängnissen der Militärdiktatur zu Tode gefoltert.
Das Goethe-Institut in Buenos Aires versucht so gut es geht sich nach außen hin harmlos zu geben.
Doch hinter den Kulissen hat es sich herum gesprochen, dass der Theatersaal einer der wenigen Orte in der Stadt ist, an dem noch ein freier Gedanken-Austausch stattfindet.
TC 00.21.42 Musik stehen lassen
TC 00.21.45 Gabriela Massuh , Tochter des argentinischen Philosophen Victor Massuh, heuert 1983 - nach ihrem Studium in Deutschland – als Kultur-Referentin beim Goethe-Institut in Buenos Aires an. Noch heute erinnern sie auf ihrem Weg zu Arbeit die Transparente der Mütter der Ermordeten täglich an diese grausame Epoche der jüngsten argentinischen Geschichte. Als junge Mitarbeiterin erlebte sie aber auch diese Zeit im Goethe-Institut als eine Ära grosser Aufbruch-Stimmung.
TC 00.22.25 O-Ton Gabriela Massuh
„ Es hatte einen unglaublichen Ruf: Einerseits der neue deutsche Film. Der neue deutsche Film in dieser katholisch-argentinischen-Militätdiktatur. Fassbinder plötzlich mit „die bitteren Tränen der Petra von Kant“. Es gab Schlangen überall. Die Kopien mussten eins, zwei, drei mal bestellt werden. Die waren alle kaputt. Alle Leute wollten das sehen. Es war ein Ort, wo argentinische Filmemacher die normalerweise verboten waren und ihre Filme nicht zeigen konnten, sie hier in einem geschlossenen Kreis gezeigt haben. Es sind ein paar schlimme Dinge passiert, das weiss ich auch. Das zum Beispiel Leute aus dem Sprachlabor von Zivilpolizei oder Militärs rausgeholt wurden und das der Leiter nichts machen konnte.“
TC 00.23.14 Musik stehen lassen
TC 00.23.17 Offtext
Im Oktober 1983 reist der Filmregisseur Werner Schroeter auf Einladung des Goethe Instituts nach Buenos Aires. Schroeter will einen Film in Argentinien drehen und veranstaltet im Theatersaal des Instituts einen Workshop mit jungen Filminteressierten.
TC 00.23.35 O-Ton Gabriela Massuh,
Er sah sich das Ganze an und teilte die Leute in zehn verschiedene Gruppen und sagte, jetzt geht Ihr alle auf die Straße und fangt an zu recherchieren. Thema der Recherche war Drogen, Homosexualität, Nachtleben, Prostitution und Kindervergewaltigung. Alles so starke abstruse Themen und
Schröter verschwand zwei Tage und am dritten Tag kommt der Leiter Herr Lenard und sagt man hätte ihn mehrmals angerufen und zwar anonym und man hätte gesagt, dieser Herr der im Goethe-Institut die Leute wegschickt sollte bitte das Land verlassen. Und wir dachten, das wäre ein Witz.
TC 00.24.19 Musik stehen lassen
TC 00.24.27 O-Ton Gabriela Massuh,
Am nächsten Tag als ich im Institut ankam sah ich Männer in Zivil überall. Und das war so: das war das Wachpersonal der amerikanischen Botschaft, die hatte die deutsche Botschaft für uns engagiert, nämlich die Drohung wurde sehr, sehr ernst. Nicht nur unser Leiter wurde bedroht, sondern auch in der Botschaft war es klar, Schröter musste das Land sofort verlassen.
TC 00.24.58 Offtext
Am nächsten Morgen verlässt Schroeter mit dem nächsten Flieger Argentinien.
TC 00.25.00. Musik stehen lassen
TC 00.25.53 O-Ton Gabriela Massuh
„ Es war das erste Mal, dass ich die Diktatur spürte, das ich plötzlich Angst hatte, Angst bedroht zu werden, gekidnappt zu werden. Aber riesige Angst und das war ein Ungeheuer. Weil das ist so einer dieser Momente im Leben, wo man etwas versteht.“
TC 00.25.26 Offtext/ ABSPANN
In der zweiten Folge erfahren Sie, wie die Geschichte des Goethe-Instituts weiterging , und sich die deutsche Mittler-Organisation zum größten Kulturnetzwerk der Welt entwickelte.
ENDE 00.25.56
Übersetzung - Englisch 6043
Around the World with Goethe
60 Years of the Goethe Institute
Part 1
GI Trailer
00.16 Vorspann :
Around the World with Goethe, 60 Years of the Goethe Institute
00.24 Narration
These children at an elementary school in the Vietnamese city of Hanoi are among the youngest people served by the Goethe Institute. Here, they start learning German in first grade.
VORSPANN Report by Maren Niemeyer
00.39 Narration
The Goethe-Institute is represented in 93 countries, making it one of the world's largest cultural networks.
0.53
More than 3000 workers in 150 missions around the globe work to ensure more people become acquainted with German language and culture.
The children are singing about keeping clean.
01.07 Atmo Gesang stehen lassen
"Wischi, Waschi, Wischi die Arme und die Ohren auch."
01.16 Narration
It all started one summer, sixty years ago.
01.20 Class Atmo
"We're learning German."
01.23 SOT Egyptian Teacher (m1): "I am an Egyptian German teacher. How I became a German teacher is a long story."
01.34 Narration
In 1951, six years after Germany lost World War II, the country was ostracized by much of the world. In Munich, far from the German seat of government in Bonn, a group of German teachers founded an association called the Goethe Institute to promote the German language abroad. The first institutes were deep in the Bavarian countryside, in Bad Reichenhall and Murnau.
02.01 SOT Klaus-Dieter Lehmann, President, Goethe Institute (m2)
"Germany had to return to the civilized world in the 1950s and people knew that if we were part of a government organization or a state-funded institute, we would be seen as propagandists. The wisdom of the founders was reflected in their choice. They said, 'Let's do something quite German, namely start an association.' Its independence was a benefit to us."
02.37 Narration
In the winter of 1954, the first group of Egyptian German teachers from Cairo came to Munich. ((Their arrival created a small sensation.)) The young Arab-speakers then spent several months learning German in Murnau with students from other countries.
02.53 Narration
Victor Massuh, who would later become one of Argentina's most famous philosophers, came to the Goethe Institute in Murnau from fun-loving Buenos Aires in 1956. During his months there, he daily wrote letters to his wife, Maria, and daughter, Gabriela.
03.10 SOT Gabriela Massuh (f1)
"What's so fascinating about these letters for me is that my father -- who was really a pretty melancholy type, wrote he was really enthusiastic about learning German. Isn't that funny, learning German at the Goethe Institute. He felt really attracted to this ascetic, ravaged, introspective Germany, because he writes that learning and studying here is good because it was like living in a monastery. It believe it gave some order to his life."
03.40 Narration ((shortened here because of overtexting))
To draw more foreign students to German courses at the Goethe Institute, the young film-maker Edgar Reitz was commissioned to script a promotional film. Soon, "Lida learns German" was charming international cinema audiences.
Lida Film excerpt
03.52 SOT Film Sprecher Lehrer: (m3)
"Lida is a student from Tehran. She has come to Munich to study at the Academy of Arts. But she doesn’t speak German. That’s why she’s registered to take a German course at the Goethe Institute. That is a map."
"That is a map. Right from the beginning, we will be learning complete sentences. That is a map."
04.24 SOT Lida Regenberg (f2)
"Back then I was really happy to have done that scene, to have been involved in making the film at all. Because as a student it was good to earn some money on the side, I was able to live off it for a good two months."
04.38 Film excerpt Lida lernt deutsch
04.39 SOT Lida (f2)
"Excuse me, but how far is it to the next town?"
04.43 SOT old Bavarian man (m4)
"‘Boot an 'oor n'd a-haff."
04.45 SOT Lida (f2)
"Pardon me?"
04.47 SOT (m3)
"That’s dialect. He means an hour and a half."
04.49 SOT old man (m4)
"Ah sayd that!"
04.50 SOT young man: (m3)
"They’re foreigners."
04.53 SOT old man: (m4)
--atmo--
04.56 Narration ((overtexting))
By 1953, the founders of the Goethe Institute were daring to take the first steps abroad. Not only the German language, but also German culture would be represented in foreign lands. In the following years, institutes were established with breathtaking speed in Athens, Cairo, Tunis, Rome, Delhi and Bangkok. Most were centrally located, like this one on Tahrir Square in Cairo.
05.21 Film Excerpt "Begegnungen"
05.21 SOT Film Speaker (m3)
"Delhi. President Hussein visits the Goethe Institute. In Rome, it’s the "50 Years of Dada" exhibition. In Madras, Bavarian zither virtuouso Rudi Knabel plays folk music. In India, on the other hand, the Kasperl puppet theater is taking the country by storm, performing German fairy tales for children."
05.42 Kasperle Atmo stehen lassen
05.47 Film Speaker (m3)
"Munich. Southwest Radio's dance band returns from its Goethe Institute-sponsored tour of east Asia. Programs of all types are the work of an institute whose aim is to promote German language and culture throughout the world."
06.02 SOT Günter Grass, Novelist (m5)
"I was a young author back then and profited from it. It was an opportunity to get away from what was happening within Germany. I lived in Berlin, and with the building of the Berlin Wall, I was confronted with the division of the country daily. The politcal fronts in Germany had hardened. The image of Germans abroad, when you met intellectuals, there was real bias there. And I think the way writers and other intellectuals accepted the Goethe Institute's invitations to travel to these countries and weren’t afraid to speak of Germany’s mistakes contributed to changing the widespread image that Germans were stiff and could only follow orders."
07.06 Narrator
By 1961, there were already 54 Goethe Institutes abroad and 17 in Germany – all coordinated from the headquarters in Munich.
Film excerpt " Goethe Institut Zentrale .....
Atmo:
"Goethe-Institut München Guten Tag"
07.16 SOT (f3)
"The publisher wants to know when he can have the corrections for the language illustrated."
07.22 SOT (f4)
"The Indonesian German teachers are here."
07.23 SOT (m6)
"Is the package for Bombay ready?"
07.26 SOT (f5)
"The interns from Egypt are already coming in tomorrow."
Atmo im Hintergrund stehen lassen.
007.28 Narrator ((overtexted))
Even though she never attended a Goethe Institute language course, Lida Regenberg's role in the film changed her life. Through her, Lida's husband found a job at the Goethe-Institute. For 34 years, she experienced the world as the wife of an institute director in Teheran, Alexandria, Bangkok, Sao Paulo and Brussels. ((She remembers the beginnings very well. It was a different world from today.))
Even though she never earned money as an institute employee, it was understood that she would accept responsibility for all institute duties, round-the-clock. ((But her husband’s employer did pay for her wardrobe.))
08.02 SOT Lida Regenberg (f2)
"They gave me a list, saying I had to have some nice clothes – cocktail dresses, hats, shoes and gloves. It was still very conservative in Tehran and they gave me five thousand marks, a great deal of money back then, so that I could go out and buy my suits, hats and shoes."
08.32 Narration
While German was enjoying an improving official image with its European neighbors in 1967, domestically the CDU - SPD grand coalition was on the brink of collapse. Opinions about the country’s cultural policies abroad diverged sharply.
08.48 Filmausschnitt ZDF 1967
08.48 SOT Female reporter: (f6)
"Herr Kahn-Ackermann, you’re the SPD parliamentary party spokesman for cultural policy abroad and foreign development aid. Do you think what is officially being promoted and foreign cultural policy are all that they could be?"
09.09 SOT Kahn Ackermann: (m7)
"In my opinion, not at all. We’re satisfied with a minimum of what we can achieve, even with the means we have available. Our foreign cultural policies are being smothered in a jungle of administrative red tape. They fail to provide the freedom of movement needed in this area. We lack a policy suited to it."
09.34 Narration
As the arguments raged on in Bonn, the Goethe Institute did pioneering work for the German homeland. In Europe and the US, the institutes’s staff was faced with ridding people of their predjudices and working to promote intellectual development. But those who were sent to Africa or India, as seen here in the city of Poona, really had to be very resourceful.
10.00 Film excerpt
10.02 SOT Film Narrator: (m3) ((overtexted))
"What the chickens and cows outside have to do with promoting German culture? The institute is a residence ((as well,)) and continually has to feed between 60 and 70 people. Food is scarce in India. That’s why the institute’s director must feed his students himself. He has to water the barren soil there, and be a teacher and a farmer ((economist?)) at the same time."
10.21 Musik stehen lassen
10.33 Filmausschnitt Lagos Atmo Stehen lassen
Atmo: "Wir werden in wenigen Minuten in Lagos landen"
10.38 Narration
In 1962, the Goethe Institute financed the west African tour of the student orchestra from Tübingen. It was the first time young German musicians had travelled to Nigeria to perform classical music. A singer from Lagos accompanied them.
10.54 SOT Film excerpt Film Narrator (m3) "Doppelkonzert"
"The clicheed performances the guests from Germany are giving don't correspond to the realities of Africa. You feel like a foreign object in a world in which you understand nothing and are trying to get below the surface. ((kurze Pause)). And if the Africans know as little about Europe as the Europeans know about Africa? The students in Germany suddenly got a sinking feeling that here, you can't really do much with Bach, Mozart or the Grieg. ((kurze Pause)). The students learn more about Africa from the Nigerian singer, OluSowande, who performed during their concert. ((kurze Pause))
11.25
11.36 SOT Film excerpt narrator (m3) (overtexting))
"After an aria composed by Mozart, OluSowande ((was listed on the Tübingen group’s program. He)) would sing a Yahubaa folk song that he’d also arranged for strings."
10.11.43 Musik stehen lassen
10.11.54 SOT Klaus-Dieter Lehmann (m2)
"I had an image of a space ship that you could load up with culture and take to a country where the culture would be presented. You’d open it, show the culture and go away again. We’re not a space ship. We work via the structures of cultural policy and development … where there’s a great deal of talent. ((Of course)) it’s stronger in developing and threshold countries that don’t have strucutres of their own … and we have to ensure we can work there. It’s very important to us."
12.35 Narration Berlin
The first university protests got underway in 1967 in Berlin and the fevor of student revolt spread to the cultural advisors of the Geothe Institutes. The Vietnam War and the Cuban Missile Crisis shed a completely different light on cultural policy for abroad. There was discussion in the media of what exactly was representative of German culture.
13:00 ((overtexted))
In the autumn of 1967, a television program ((called Aspekte was broadcast)) on Germany’s second channel, ZDF. It tried to explain to indignant tax payers how free-jazz had become a Goethe Institute export hit. ((No matter if it was the Albert Mangelsdorf Quintet or the Klaus Doldinger Quartet,)) the young German Jazz groups touring in Asia and South America made headlines and caused a stir world-wide.
13.23 SOT Klaus Doldinger, Jazz Musician (m8)
"Well, we had great experiences all over the world … in part because you knew there were people in the concert hall who’d never heard a jazz concert, and then that there were also people there who came from Germany, and who had very different ideas of what German musicians should be like. And then these young guys show up and start improvising, playing their hearts out. I think, and we did bring humor to it. Let’s say we tried to bring a bit of Germany to the audience that hadn't yet been revealed."
14:23 ((untranscribed text translated from tape))
The director of the Goethe Institute in Kabul in the 1970s, Hartmut Geerken, became a legend and a lynchpin for German-Afghan relations. The Afghans marvelled at him. Never before had a cultural envoy reached out to them the way he did.
14:39
14.41 Musik stehen lassen
14.50 Narration
Kabul was peaceful back in those days. Tourism and the economy were booming. Germano-phillic Afghans didn’t use the long-standing Goethe Institute there simply as a language school. For them, it was also a cultural showcase into Europe, some nine thousand kilometers away.
15.05 ((tc????))) Film excerpt " Wenn Goethe das gewusst hätte"
15.08 SOT Hartmut Geerken: (m9) starts in off
"At the Goethe Institute we probably had the only grand piano that worked well in Afghanistan. And as a result, we were forced now and then to transport it to other concert halls, because the auditoriums in the institute weren’t big enough."
15.23 Atmo und Musik stehen lassen
15.50 SOT Hartmut Geerken: (m9) (off)
"I didn’t have a very good feeling when I arrived in Afghanistan and saw the people pulling around carts. It looked like there was still slavery. But these Karachi drivers were simply part of the society. You couldn't just put an end to someone’s job."
16.13 Atmo kurz stehen lassen
16.16 SOT Hartmut Geerken (m9) (off-on-off)
"Welcome ladies and gentlemen. Today I have the great pleasure of introducing the group Embryo to you. Just as at the first concert of the music week – today we’ve invited Afghan musicians to improvise with this pop group."
16.34 Musik stehen lassen
16.37 SOT Uve Müllrich, Musician (m10)
"That’s an experience that’s remained with me to this day. They didn’t know what we were playing, and they didn’t know what they were playing. But the great thing about music is that a C is a C everywhere in the world. That was really a lasting experience."
17.00 Musik stehen lassen
17.05 SOT Uve Müllrich, Musician (m10)
"Hartmut Geerken really helped us there, because he knew the best musicians in the country. And it all happened without the tribal stuff mixing in. You always had to consider that, because the musicians from one group might not want to play with another because there’s rivalry between them. But he got them all together and we performed a great concert."
17.30 Musik stehen lassen
17.36 SOT Uve Müllrich, Musician (m10)
"It’s a shame that they were all killed in the civil war. These great musicians there, not one of them is alive today."
17.46 Musik stehen lassen
17.54 Narration
It was the last summer of peace in Afghanistan. A year later, the Soviet army marched in and the country sank into civil strife and violence.
Back then, Uve Müllrich and the group Embryo travelled in an old bus to accept a invitations from the Goethe Institute in Iran, Turkey, and Morocco.
((They were long-haired hippies with full powers to promote Germany’s cultural canon.))
As the rock and rollers travelled by ferry from Gibraltar to the Moroccan city of Tangier, a troubled institute director was waiting for them at the border crossing into the staunchly conservative kingdom.
18.31 SOT Uve Müllrich
"Her name was Frau Jelinek. She was standing up on the pier when the boat from Spain arrived. The border guards has already turned us back because we had the wrong haircuts. Normally, you had to get your hair cut when you crossed the border, but we didn’t want to do that. They wanted to send us back, and then naturally, because we came from the Goethe Institute they had to let us in somehow. And a welcome from all the potentates and Frau Jelinek was of course pretty stiff, to put it mildly."
19.20 Narration ((overtexting))
On the other side of the Atlantic, Brazil was being ruled with an iron fist. The secret police determined the course of every day life. At the same time, Salvador de Bahia, was the center for Brazil’s flower power movement of the late 1960s. Here, the Goethe Institute became a secret headquarters for the opposition. While Germany’s federal government was maintaining excellent economic ties with Brazil’s military dictatorship, the institute’s library and cinema was the meeting place for regime critics.
19.51 Narration
The situation in Brazil worsened. The secret police began arresting young people. The seminars and film workshops at the Goethe Institute were one of the few islands of freedom for the resistance movement. Brazil’s current Minister of Culture, Márcio Meirelles, and the television director Pola Ribeira studied back then as directing students at who were in the film club and the opposition.
20.15 SOT Márcio Meirelles, Brazilian Culture Minister (m11)
"All over the country, the political situation was very bad. Those were the worst years of the dictatorship. People were persecuted and tortured and many of our friends disappeared and were killed. Fear was spread systematically. It gripped us all. But when you went into the Goethe Institute, you felt a little less afraid. You had a feeling of diplomatic immunity. We felt protected – as if we were guests in another country inside our own. And we soaked up a breathtaking glimpse of Germany in 1968, with its modern revolutionary art, New German cinema and a whole new type of literature and dramaturgy."
21.15 Narration ((overtexting))
The situation similar in Argentina. In the late 70s and early 80s, a murderous regime ruled the country.
More than 30 thousand of Argentinians disappeared without a trace. ((Most were tortured to death in the prisons run by the military dictatorship.))
The Goethe Institute in Buenos Aires did its best to look unobtrusive.
But behind the scenes, it was said that the auditorium at the institute was one of the few places in the city where opinions could be freely exchanged.
21.42 Musik stehen lassen
21.48
After her studies in Germany, Gabriela Massuh, the daughter of the Argentinian philosopher Victor Massuh, got a job in 1983 as a cultural advisor at the Goethe Institute in Buenos Aires. Even today, she still remembers the posters set up by the mothers of the disappeared and how they lined her way to work. As a young staff-member at the Goethe Institute, she not only experienced the brutality of the country’s recent history, but also the era that generated the energy to trigger a change.
22.25 SOT Gabriela Massuhn (f1) (off-on)
"It had an unbelievable reputation. On the one hand, there was New German Cinema. New German Cinema in this Catholic Argentinian military dictatorship. Suddenly they’re showing Fassbinder and "The Bitter Tears of Petra Petra von Kant". There were lines everywhere. Sometimes the copies had to be ordered once, twice, or three times. They were all worn out. Everyone wanted to see it. It was a place where Argentinian filmmakers – who were usually banned and couldn’t show their films – showed them to a closed group. A few really bad things happened too, I know that as well. That for example the police or soldiers came into the language lab and arrested people and the director of the institute couldn’t do a thing."
23.14 Musik stehen lassen
23.17 Narration
In October 1983, film director Werner Schroeter was invited to travel to Buenos Aires by the Goethe Institute. Schroeter he wanted to make a film in Argentina and held a workshop in the institute cinema for young people interested in film.
23.34 SOT Gabriela Massuh (f1)
"He looked at them all and divided them into ten different groups and said, 'Go out on the street and start researching.' The research topics were drugs, homosexuality, night life, prostitution and the rape of children. They were all really controversial issues. Schroeter then disappeared for two days. On the third day, the institute director, Herr Lenard, came and said he’d been called several times, annoymously, and was told that the fellow who was sending out researchers from the Goethe Institute should leave the country. We thought it was a joke."
24.19 Musik stehen lassen
24.27 SOT Gabriela Massuh (f1)
"When I came to the institute the next day, there were plainclothes security staff everywhere. And what had happened was the security personnel from the US embassy had been hired for us by the German embassy, because the threat was very, very serious. Not only the director was threatened … it also became clear at the embassy that Schroeter had to leave the country immediately.
24.58 Narration
The following day, Schroeter left Argentina on the very first plane.
25.00 Musik stehen lassen
25.05 SOT Gabriela Massuh (f1)
"That was the first time that I really felt the dictatorship. Suddenly I was afraid, to be threatened or kidnapped. I was terrified and it was just monstrous. It was one of those moments in life where you gain understanding of something like that."
25.26 Narration/ ABSPANN
Join us for the second part of this film to find out how the story of the Goethe Institute continues and how the German promotional organization became one of the world’s biggest cultural networks.
25.56
ENDE 00.25.56
Deutsch > Englisch: Text for overvoice and broadcast Detailed field: Kino, Film, Fernsehen, Theater
Ausgangstext - Deutsch Anmoderation:
Und vielleicht spielt ja in berlin dann auch das Wetter so mit , wie in den
vergangenen Tagen: deutsche Biergärten vermelden Recordbesuche, lange Schlangen auch vor den Eisdielen und volle Freibäder. Mit 35,5 Grad war der Mittwoch der bisher heißeste Tag des Jahres in Deutschland. Doch im Westen des Landes währte die Freude über die hohen Temperaturen nicht lange. Überraschend entlud sich die Hitze in heftigen Gewittern.
+++folgt+syn+++
Mit fast 150 km pro Stunde fegt der Wind über den
Bodensee - so mancher Urlauber wird davon überrascht. Für
kurze Zeit sorgt starker Hagel für eine weiße Schicht auf den
Booten. Den Abend hatte sich viele Besucher hier anders
vorgestellt.
Fußball auf der Großleinwand. In manchen Städten so wie
hier in Ravensburg mussten die Fan-Feste zum zweiten
Fußball-WM-Halbfinale unterbrochen werden.
Auf dem Weg zum Auto erlebte so mancher eine böse
Überraschung. In Dortmund wurden Keller durch
Regenwasser überflutet, in ganzen Straßenzügen viel der
Strom aus. Die Feuerwehr im Dauereinsatz. In einigen
Städten in Baden Württemberg setzten Blitzte Gebäude in
Brand.
Noch am Morgen laufen die Aufräumarbeiten. Auch in den
kommenden Tagen soll es in Deutschland stürmisch bleiben.
Übersetzung - Englisch Lead-in for presenter/anchor:
The sun has been smiling down on Germany for most of the World Cup. Beer gardens, public pools and ice cream vendors are doing a record business, just as the stadiums and fan areas are drawing overflow crowds. Temperatures topped 35 point 5 degrees Celsius on Wednesday, making it the country's hottest day of the year so far. But the western part of the country saw clouds with no silver lining when thunderstorms brought the record breaking heat wave to a close.
+++overvoiced video package+++
Winds generated by the storms lashed Lake Constance. Gusts of up to 150
kilometres an hour left swimmers holding onto everything but their hats. And hail made the ride even rougher for boats lashed up to weather the storm.
((time code 0.16 sec.))
Football fans hoping for an open air viewing of the the France-Portugal semi-final, as here in Ravensburg, had to run for cover as well.
((time code 0.22 sec.))
The inconvenience didn't always end when people got back to their cars. And many in Dortmund returned to homes that had lost power and flooded cellars. Rescue workers and firefighters were busy, particularly in several towns in Baden-Württemberg, where lightning strikes caused several buildings to catch fire.
((time code 0.42))
Clean up efforts continued on Thursday, while predictions of more storms failed to overshadow continued basking under sunny skies.
((time code 0.50 FREEZE on video image of heavy equipment working in sun))
Deutsch > Englisch: OEKO Tex
Ausgangstext - Deutsch „Textiles Vertrauen“ auch im Auto –
mit dem Oeko-Tex® Standard 100
Bei Bekleidung und Heimtextilien setzt der Oeko-Tex® Standard 100 seit 1992 Maßs-täbe im Hinblick auf die Überprüfung von Textilprodukten auf mögliche Schadstoffe. Das unabhängige Zertifizierungssystem mit seinem Label „Textiles Vertrauen“ wird von weltweit über 8.000 Unternehmen der gesamten textilen Kette zur Optimierung der betrieblichen Qualitätssicherung eingesetzt. Die jährlich aktualisierten Prüfkriterien gehen über nationale Gesetze hinaus und schaffen auf internationaler Ebene mehr Transparenz für die Textilbranche. Anwendern von Textilien bieten sie mit der nach-weislichen Sicherheit der gelabelten Produkte einen gefragten Zusatznutzen.
Technische Textilien werden ebenfalls nach Oeko-Tex® Standard 100 zertifiziert –
vor allem in sensiblen Bereichen wie Medizintextilien, Schutzbekleidung, Raumausstattung sowie der Ausstattung von Kfz-Innenräumen (z. B. Sitze, Verkleidungen, Polster, Gurte, Airbags, Kindersitze).
‣Nähere Informationen: www.oeko-tex.com
‣Fahrzeug-Marken mit Oeko-Tex® zertifizierter Innenausstattung: Volvo, Mitsubishi
Übersetzung - Englisch The Oeko-Tex® Standard 100 –
"Confidence in Textiles" in the Car as Well
Oeko-Tex® Standard 100 has been setting standards for testing garments and home textile products for harmful substances since 1992. Together with its label "Confidence in Textiles", the independent certification system is used world-wide by more than 8,000 companies from all parts of the textile production chain to optimise plant quality assurance. Annually updated testing criteria that go beyond the standards set by national laws create more transparency for the textile sector at an international level. The label provides evidence of proven safety and offers textile users a much sought after added benefit.
Technical textiles are also certified in accordance with Oeko-Tex® Standard 100 –
particularly those with special purposes. These include medical textiles, protective clothing, furniture and automobile interiors (e.g. seats, lining, cushions, safety belts, airbags, child car seats).
‣For more information: www.oeko-tex.com
‣Makes of car with Oeko-Tex® certified interiors: Volvo, Mitsubishi
Deutsch > Englisch: HUF House Brochure
Ausgangstext - Deutsch HUF HAUS inszeniert erstes Vier-Elemente-Haus
Leben im Einklang mit den Naturkräften
Hartenfels, den 11.09.2008 (trg). Ein Haus, inszeniert in den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft, das mit allen Sinnen erlebbar wird – erstmals präsentiert jetzt die Premiummarke HUF HAUS das einzigartige Vier-Elemente-Haus in seinem Aus-stellungsforum in Hartenfels/Westerwald. So sind in dem HUF FACHWERKHAUS 2000 ART 9 die vier Grundpfeiler des Lebens auf rund 700 m2 Wohnfläche bis ins kleinste Detail spürbar – von innovativer Technik über die hochwertige Materialauswahl bis zu kunstvollen Dekoobjekten. „Es ist ein Haus entstanden, das dem Menschen das Leben so angenehm wie möglich macht, das ihm und seinen Wünschen dient und nicht umgekehrt,” so Michael Baumann, Mitglied der Geschäftsleitung. „Ein Haus, das auch umwelttechnisch neue Maßstäbe setzt – denn trotz seiner sehr großen Glasflächen liegt sein Primärenergiebedarf bei lediglich 57,2 kWh(m2a), das ist bisher unerreicht.”
Naturelemente werden zur Lebensphilosophie
Wie ein unsichtbares Band durchziehen die vier Elemente die einzelnen Räume und fügen sich am Ende symbolträchtig zu einer einzigartigen Lebensphilosophie zusammen: die Natur in seinen Lebensmittelpunkt – das Haus – zu holen, um als Mensch von ihrer Kraft zu profitieren und ihre wohltuende Wirkung zu genießen.
Übersetzung - Englisch HUF HAUS Presents the First Four-Elements House
Life in Harmony with the Forces of Nature
Hartenfels, 11 September 2008 (trg) – A house featuring the four elements – fire, water, earth and air – is making its debut. The premium brand HUF HAUS is unveiling its unique Four Elements House, a home where the four elements can be experienced with all the senses, at HUF village, the company's exhibition forum in Hartenfels, Westerwald. In the HUF FACHWERKHAUS 2000 ART 9, the four cornerstones of life can be perceived in the most minute details of some 700 m2 of living space – whether it's in innovative technologies, the choice of high-grade materials or artistic decorative objects. HUF executive board member Michael Baumann, says, "A house has been created that makes life as comfortable as possible for people. It serves their wishes and not the other way around. It is a house that also sets new environmental technical standards – because despite the large amount of glass, its primary energy requirement is just 57.2 kWh(m2a). That's unprecedented.”
Natural Elements become a Philosophy of Life
Like an invisible silken ribbon, the four elements flow through the individual rooms to come together ultimately in a deeply symbolic, unique, philosophy of life: the house draws in nature and become a focal point for the life within, to allow humans to profit from its power and enjoy its beneficial effects.
More
Less
Übersetzerische Ausbildung
Master's degree - Johns Hopkins School of Advanced International Studies, SAIS
Erfahrung
Übersetzungserfahrung in Jahren: 36. Angemeldet bei ProZ.com seit: Jul 2006. Mitglied seit: Jul 2006.
German>English translation/adaptation specialist.
Berlin-Scotland based native English speaker with more than 20 years successful translation, editing and writing experience.
More than 18 years working as an adapteur at Deutsche Welle tv translating German news texts into broadcast English.
Able to meet hourly deadlines.
Fluent user of Studio and Trados 7, specifically Translator's Workbench, Tag Editor, Across, all Mircosoft Office 2007 formats on both PC and Mac, SDLX, Adobe, ATEX, Open Media and Newswire editing software.
More than 20 years of experience as a journalist covering science, pharmaceuticals and medical device regulation in Germany has left me knowing where to find sources on native English expressions for technical terms.
Able and experienced at writing in both US and UK styles.
For more information on rates, samples of past work and cvs in English and German, please see my website at www.taryntoro.com
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1
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1
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Journalismus
1
Other fields
Musik
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Energie/Energieerzeugung
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Wirtschaft/Handel (allgemein)
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