Andrea Erdmann Aug 28, 2017:

@Sonja: in der Tat, ich denke, das "auch" ist ... ... hier ein Füllwort, es ist halt ein Interview.

Björn Vrooman Aug 28, 2017:

Autor https://de.wikipedia.org/wiki/Ferenc_Molnár

Allein 30 Stücke in deutscher Übersetzung.

Und:
"1902 wurde seine erstes Theaterstück DER HERR VERTEIDIGER mit Erfolg uraufgeführt. Molnár war in seinem literarischen Schaffen äußerst produktiv, und seine Karriere als Bühnenautor erreichte schnell ungeahnte Höhen. Rund 40 Theaterstücke sind Teil eines 20-bändigen Gesamtwerks [...] Viele seiner Stücke erfuhren in Hollywood und Europa Neubearbeitungen und wurden mehrfach verfilmt."
http://www.musikundbuehne.de/specials/ferenc-molnar.html

Spricht beides gegen "nicht veröffentlicht" mMn.

Björn Vrooman Aug 28, 2017:

Danke! Das würde die Interpretation "mit Liebe zum Detail" unterstützen. Fließbandproduktion impliziert immer eine gewisse Standardisierung oder im übertragenen Sinne "Schludrigkeit" (wie unten erwähnt).

Björn Vrooman Aug 28, 2017:

Der Sinn wäre: Er hat 50 Texte produziert, also wie am Fließband, aber auch wiederum nicht wie am Fließband, weil er da viel Arbeit investiert hat (ich denke, Sabine und ich gehen da konform in der Interpretation). Umgangssprachlich zusammengekürzt; für mich nicht ungewöhlich - ist halt ein Interview. Wir stimmen wohl überein, dass Masse produzieren allein nicht ausreicht; irgendein Subtext muss noch mit rein.

Natürlich ist es mit "nicht veröffentlicht" auch möglich.

Rafael Mantovani (asker) Aug 28, 2017:

mehr Kontext Vielen Dank für die Beiträge. Leider habe ich wenig Kontext. Der Autor ist Ferenc Molnár, er wird aber nur ganz kurz erwähnt. Ich hatte auch an "nicht veröffentlich" gedacht, es ist mir aber unwahrscheinlich, dass er tatsächlich mehr als 50 Stücke einfach nicht veröffentlich hat. Hier das ganze Stück:
"Ferenc Molnár war der größte Schreiber seiner Zeit und hat über 50 Stücke geschrieben, aber die auch nicht rausgehauen. Gefeiert wurde er zu seiner Zeit, er war ein Superstar."

Sonja Köppen Aug 28, 2017:

Dann hätte das "auch" überhaupt keine Bedeutung, denn der von dir vorgeschlagene Sinn ergibt sich ohne genauso.

Sabine Reichert Aug 28, 2017:

Da schließe ich mich an.

Sabine Reichert Aug 28, 2017:

Das "auch" hat hier nicht die Bedeutung von "ebenfalls". Der Bezug ergibt sich m.E. aus dem nicht ausgesprochenen Nebensatz: ... aber die auch nicht rausgehauen(, sondern viel Zeit und Mühe, Arbeit usw. reingesteckt.)

Sonja Köppen Aug 28, 2017:

Ja, oder zumindest den Text drumrum kennen. So können wir nur raten.

Björn Vrooman Aug 28, 2017:

Dazu müssten wir schlicht die Frage des Interviewers wissen. Ein Satz ist auch nicht wirklich Kontext.

Sonja Köppen Aug 28, 2017:

Kann sein, dass es die dritte Bedeutung "aber nicht hingeschludert" hat; im Unterschied zu meinen Vorrednern finde ich "auch nicht" da allerdings kein bisschen sinnvoll. "Auch" braucht irgendeinen Bezug. Wenn vorher so was stand wie "er ist Perfektionist", dann wäre das so ein Bezug. Im zitierten Teil ist allerdings keiner drin.

László Virag Aug 28, 2017:

Ich stimme auch Sonja zu +1:
"nicht veröffentlicht" "nicht rausgebracht" ...

Sabine Reichert Aug 28, 2017:

Ich denke, das geht eher in Richtung "nicht mühelos", "mir nichts, dir nichts", sondern es war mit Arbeit verbunden.

Björn Vrooman Aug 28, 2017:

@Sonja Ich interpretiere das anders: Er hat 50 Stücke geschrieben, aber nicht einfach eins nach dem andern "dahingeschludert". Deshalb "auch nicht" im Sinne von "so nun auch wieder nicht" (nur weil er 50 Stücke geschrieben hat, heisst das nicht, er hätte die schnell am Fließband mit den immer gleichen Ansätzen produziert).

Grüße

Haluk Erkan Aug 28, 2017:

Stimme Sonja zu +1 "nicht veröffentlicht"

Sonja Köppen Aug 28, 2017:

Offenbar hat er sie nicht veröffentlicht ... Das "auch" ist mir schleierhaft, was hat er denn noch nicht "rausgehauen"? Oder fehlen ein paar Wörter, z. B. "aber die haben es/ihn auch nicht rausgehauen" (dann wäre die Bedeutung anders)?