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Genug verdienen, um auch mal krank sein zu dürfen
Initiator des Themas: Schtroumpf (X)
Christel Zipfel
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Eben Mar 22, 2013

Nicole Schnell wrote:

Christel Zipfel wrote:
Liebe Nicole,
normalerweise bin ich meist einig mit dem, was Du schreibst. Aber hier muss ich Dir schon heftig widersprechen: Wie kann ich bitteschön einer Agentur und einem Direktkunden die gleichen Preise machen? Ich finde das aus mehreren Gründen unfair bzw. wirtschaftlich unsinnig, wie ich schon mehrmals in diesem Forum betont habe:

a) Agenturen gegenüber, die für mich die Akquise betreiben, was Kosten bedeutet, und deshalb ist es nicht gerechtfertigt, daß wir bei Agenturen und Direktkunden den gleichen Preis verlangen, denn Direktkunden fallen normalerweise nicht vom Himmel. Auch wollen sie betreut werden, und die meiste Arbeit dabei nimmt uns die Agentur ab, ohne, dass wir überhaupt davon wissen
b) wenn die Agentur wegfällt, muss ich selber einen Lektor bezahlen. Das Vier-Augen-Prinzip hat schon seinen Sinn, aber das sind auch Mehrkosten
c) Zahlungsrisiko: bei einem Endkunden trage ich selber das Zahlungsrisiko. Eine Agentur ist mir gegenüber direkt verantwortlich für die Zahlung, unabhängig davon, ob der Endkunde bezahlt oder nicht.

Es gibt noch einige mehr, die mir jetzt nicht einfallen, aber im Laufe der Jahre habe ich mich oftmals vehement zu diesem Thema geäußert, denn es liegt mir sehr am Herzen (N.B. ich bin keine Agentur!).

Du wirst doch niemandem weismachen wollen, dass beide Beziehungen die gleiche Arbeit und Kosten verursachen bzw. die gleichen Risiken beinhalten. Oder habe ich da was missverstanden?



- Für Agenturen berechne ich Nettoraten für Übersetzung. Die haben dann ihre Korrekturleser, die mich kostentechnisch nix angehen.

- Für Direktagenturen werden druckreife Ergebnisse geliefert. Ich bezahle einen zweiten Übersetzer für das Lektorat und prüfe dessen Kommentare nochmals in meinem Büro. Dann erst wird die endgültige Fassung an den Kunden geliefert. Zuzüglich der Kosten für den hochqualifizierten Mitarbeiter, meiner Verwaltungskosten, der Tatsache, dass ich den Kollegen in 99 Prozent aller Fälle bezahlen muss, bevor ich selbst einen Cent für das Projekt gesehen habe und rechtlich die gesamte Verantwortung trage, verdoppelt sich die Sache so ziemlich.




Dann sind wir uns ja einig. War vorher nicht so klar:-)


 
Nicole Schnell
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In stillem Gedenken
Ja, hat mich auch gewundert, weshalb wir überhaupt disagreed haben. Mar 22, 2013

Christel Zipfel wrote:
Dann sind wir uns ja einig. War vorher nicht so klar:-)



Grüßlis!


 
Übersetzen hat nix mit Fährbetrieb zu tun - und mit Fairbetrieb auch nix Mar 22, 2013

Ein guter freiberuflicher Werbetexter schreibt grade mal 1/20 dessen, was ein Übersetzer pro Tag schreiben muss, verdient aber locker manchmal 500 Euro "pro Tag", und ich mein jetzt nicht die großen Star-Konzeptionierer. Die Kunden, die er schröpft, sind 1:1 unsere Kunden, nur sind Übersetzer den Firmen anscheinend nicht besonders viel Wert bzw. das Geld wird seitens der Firmen eben anders investiert. Werbung ist immer teuer, hör ich sie sagen, hoho, sollen sie sich doch mal selbst die Näc... See more
Ein guter freiberuflicher Werbetexter schreibt grade mal 1/20 dessen, was ein Übersetzer pro Tag schreiben muss, verdient aber locker manchmal 500 Euro "pro Tag", und ich mein jetzt nicht die großen Star-Konzeptionierer. Die Kunden, die er schröpft, sind 1:1 unsere Kunden, nur sind Übersetzer den Firmen anscheinend nicht besonders viel Wert bzw. das Geld wird seitens der Firmen eben anders investiert. Werbung ist immer teuer, hör ich sie sagen, hoho, sollen sie sich doch mal selbst die Nächte um die Ohren hauen und dann entscheiden, wie viel ein guter Übersetzer wert ist.

Vermutlich denken viele Übersetzer, sie seien "besonders schlau oder "besonders gut", nur weil sie für 16 Cent pro Wort den ganzen Tag hochkonzentriert am PC abhängen:) Nein, sind sie nicht, sie sind sogar total bescheuert! Übersetzen und Recherchieren ist Schwerstarbeit, man muss dabei immer hochkonzentriert sein, und zwar stundenlang. Ich weiß nicht, warum Übersetzer sich mit so einem Hungerlohn für ihre Arbeit zufrieden geben. Das Geld ist doch da! Die Industrie hat Geld in Massen, die Wirtschaftskrise existiert doch nur auf dem Papier, die Realwirtschaft läuft. Die Unternehmen bekommen auf Antrag immer noch Millionen vom Staat zugeschoben, für Projekte, die oft nicht mal das Papier wert sind, auf dem sie beschrieben werden. Was machen die Leute beim BDÜ und Co eigentlich den ganzen Tag, unsere Interessenvertreter, denen viele von uns sogar noch Geld zuschieben, es ist einfach nur lächerlich. Langsam glaub ich, viele Akademiker leiden an Realitätsverlust, zu viel ARD geschaut, Massenhypnose nennt man das, geht mal raus an die frische Luft. Man wirft uns ein Stück Brot hin und wir freuen uns noch darüber - Bon Appetit.

Nebenbei steigen die Lebenskosten dramatisch an und während andere Freiberufler ihre Preise kräftig anheben, stürzen sie auf dem Übersetzermarkt ins Bodenlose. Ne, die laufenden Petitionen sind ein Schlag ins Gesicht, selbst wenn sie Gehör finden und wir mehr Geld bekommen.

Wenn ich Vorstand beim BDÜ oder einer anderen Kneipe wäre, würde ich alle Übersetzer zum Generalstreik aufrufen. Ist keine Gewerkschaft, klar, was solls. Statt Anfängern den Rat zu geben, beizutreten, lautet mein Tipp: Steigt aus, organisiert euch, wie wäre es zur Abwechslung mal mit Preisabsprachen unter Übersetzern, das wär doch mal was! Aber dazu müssten wir ja verinternetzt sein. Also das, das seh ich nicht...

[Edited at 2013-03-22 23:00 GMT]
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Nils Kohlmann
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Hm? Mar 22, 2013

Bin Tiede wrote:


Heißt aber nicht, dass ich das nicht kann. Als mir eine befreundete Steuerberaterin gesagt hat, dass sie auch nicht viel mehr für mich rausholen konnte, als ich schon angegeben habe, musste ich das denn selbst machen - meine Posten entsprechend einzutragen und auszurechnen. Wenn ich jetzt an meine nächste Steuererklärung denke, bekomme ich schon wieder Kopfschmerzen. Aber das gehört eben zum Geschäft dazu, ich komme ohne sie nicht raus. Also werde ich auch weiter machen müssen.

Als Dolmetscherin bin ich ab und zu auf Vorstandsmeeting für Joint-Ventures. Da wird innerhalb von einem Tag über alle möglichen Aspekte des Geschäfts geredet, von innovativer Technologie, neuen Modellen der Produkte, Joint-Venture Vertrag, bis zu Jahresbilanz, Finanzierungsplan und Personalien. Manche Themen interessieren mich mehr, andere weniger. Aber das alles gehört zum Job, den ich entweder alles machen muss oder lassen soll.

Nach einer Weile wird alles nur Routine - zum Geschäft gehört Routine, wie auch zum Leben.


Meine Steuererklärung zu machen reisst mich auch nicht zu Begeisterungsstürmen hin. Aber hier ging es doch eigentlich ums (Fach)übersetzen?

Sicher gehört Routine zum Job, aber ohne ein gewisses Anfangsverständnis für die Materie bleibt diesselbe doch Wunschdenken.


 
Tatjana Dujmic
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Was die beim BDÜ so den ganzen Tag machen... Mar 23, 2013

tipptipp wrote:
Was machen die Leute beim BDÜ und Co eigentlich den ganzen Tag, unsere Interessenvertreter, denen viele von uns sogar noch Geld zuschieben, es ist einfach nur lächerlich.
...
Wenn ich Vorstand beim BDÜ oder einer anderen Kneipe wäre, würde ich alle Übersetzer zum Generalstreik aufrufen. Ist keine Gewerkschaft, klar, was solls. Statt Anfängern den Rat zu geben, beizutreten, lautet mein Tipp: Steigt aus, organisiert euch, wie wäre es zur Abwechslung mal mit Preisabsprachen unter Übersetzern, das wär doch mal was! Aber dazu müssten wir ja verinternetzt sein. Also das, das seh ich nicht...

[Edited at 2013-03-22 23:00 GMT]


Die BDÜ-Leute üben ihre Funktion ehrenamtlich aus, d.h. was sie den ganzen Tag machen ist arbeiten, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Und dann in der Freizeit und am Wochenende kümmern sie sich um ihre Aufgaben im Verband, wofür sie mit einer "fürstlichen" Aufwandsentschädgigung belohnt werden, die bei meinem Stundensatz ungefähr 3 Stunden Arbeit bezahlen würde. Mit 3 Stunden pro Monat kommt man aber nicht aus, ergo: der gemeine BDÜ Funktionär arbeitet quasi umsonst für den Verband, d.h. seine Kollegen. das sollte man bitte nicht vergessen.

Statt hier zu schimpfen ein Vorschlag: werden Sie doch einfach Vorstand beim BDÜ? Was hält Sie denn davon ab? Von außen lässt es sich immer leicht kritisieren - selber machen ist die Devise!
Es ist ja auch nicht so, dass für die Vorstandsposten so viele Kandidaten da sind, dass man ein Casting veranstalten müsste, also freut sich Ihr Landesverband sicher, wenn Sie sich aufstellen lassen.

Sorry, das war jetzt Off Topic, musste aber raus...

[Edited at 2013-03-23 08:32 GMT]


 
So? Mar 23, 2013

Tatjana Dujmic wrote:

Die BDÜ-Leute üben ihre Funktion ehrenamtlich aus, d.h. was sie den ganzen Tag machen ist arbeiten, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Und dann in der Freizeit und am Wochenende kümmern sie sich um ihre Aufgaben im Verband, wofür sie mit einer "fürstlichen" Aufwandsentschädgigung belohnt werden, die bei meinem Stundensatz ungefähr 3 Stunden Arbeit bezahlen würde. Mit 3 Stunden pro Monat kommt man aber nicht aus, ergo: der gemeine BDÜ Funktionär arbeitet quasi umsonst für den Verband, d.h. seine Kollegen. das sollte man bitte nicht vergessen.

Statt hier zu schimpfen ein Vorschlag: werden Sie doch einfach Vorstand beim BDÜ? Was hält Sie denn davon ab? Von außen lässt es sich immer leicht kritisieren - selber machen ist die Devise!
Es ist ja auch nicht so, dass für die Vorstandsposten so viele Kandidaten da sind, dass man ein Casting veranstalten müsste, also freut sich Ihr Landesverband sicher, wenn Sie sich aufstellen lassen.

Sorry, das war jetzt Off Topic, musste aber raus...

[Edited at 2013-03-23 08:32 GMT]



Aha, das heißt also, Übersetzer haben praktisch überhaupt keine Interessenvertreter, ein Grund mehr, dem Verein nicht beizutreten.

Dass man auf die Art nichts gegen wirtschaftliche Interessen (Dumping) ausrichten kann leuchtet mir ein:) Ehrenamtliche Mitarbeiter, die auf den Vorruhestand warten - ja, genau so hab ich mir das vorgestellt:) Da soll ich mich engagieren? Da Gründe ich doch lieber meinen eigenen Verein:)

LG


 
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Rolf, efreitag, schtroumpf Mar 23, 2013

[ot] Ich danke euch für eure Antworten! Tut immer gut zu hören, dass man nicht komplett auf dem Holzweg ist. Klar sollte das nicht das einzige Fachgebiet werden. Hm, ich würde gerne noch Fragen zu einem anderen Fachgebiet stellen, in das ich vor habe, mich "einzuarbeiten". Da das ziemlich off-topic ist, werde ich das evtl. an anderer Stelle tun. Ich weiß nur noch nicht, wo.[/ot]

@Christel, Nicole und die anderen: Genau das meine ich damit, dass die Dumping-Übersetzer (0,03-0,07
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[ot] Ich danke euch für eure Antworten! Tut immer gut zu hören, dass man nicht komplett auf dem Holzweg ist. Klar sollte das nicht das einzige Fachgebiet werden. Hm, ich würde gerne noch Fragen zu einem anderen Fachgebiet stellen, in das ich vor habe, mich "einzuarbeiten". Da das ziemlich off-topic ist, werde ich das evtl. an anderer Stelle tun. Ich weiß nur noch nicht, wo.[/ot]

@Christel, Nicole und die anderen: Genau das meine ich damit, dass die Dumping-Übersetzer (0,03-0,07 Cent/Wort) keine ernsthafte Konkurrenz darstellen und auch nicht zwingend die "Preise kaputt machen". Vielleicht irre ich mich auch, aber... Ich bin mir sicher, es gibt Agenturen, die würden gar nicht erst mit so jemandem zusamemarbeiten, weil er dadurch zeigt, dass er eben keine Ahnung hat. Man kann von so wenig Geld einfach nicht leben, ergo auch nicht professionell in dem Bereich tätig sein. Und die Extrembilligagenturen sind eine Welt für sich, da wird echt sehr viel minderwertige Arbeit abgeliefert, teilweise bis ins Katastrophale gehend. Diejenigen, die in diesen Agenturen arbeiten, haben im Grunde auch keine Ahnung vom Übersetzen (auch wenn sie es sich einbilden). Oftmals selber verzweifelte Menschen, die versuchen, irgendwie Geld zu verdienen, ihren Agenturen ständig neue Namen geben und regelmäßig an Aufgaben wie erfolgreicher Kundenakquise scheitern. Und zu den Profilangaben: Wenn jemand hier angibt, er arbeite seit sieben Jahren als Übersetzer, muss das rein gar nichts mit der Realität zu tun haben Einige Einzelübersetzer bieten ja auch alle Fachgebiete an, die es gibt. Damit wären wir beim nächsten Thema:

@Bin Tiede, Nils: Ich bin zwar noch am Anfang meiner Karriere, aber ein bisschen Erfahrung mit Übersetzungen habe ich in den letzten zweieinhalb Jahren nach meinem ersten Uniabschluss doch schon sammeln können. Ich bin gefühlsmäßig eher geneigt, Bin Tiede recht zu geben. Grundverständnis sollte man haben, man sollte verstehen, was man übersetzt. Allerdings denke ich nicht, dass *Leidenschaft* immer vonnöten ist. Dann könnte man ja keinen Beruf ausüben... Überall gibt es Sachen, die einem nicht gefallen. Das Fachgebiet/die Fachgebiete sollte einem schon ansatzweise irgendwie zusagen, aber dass man für alle seine Fachgebiete eine Passion entwickelt, halte ich für unrealistisch. Die meisten Übersetzer kommen ja aus dem sprachlichen Bereich und Fachgebiete werden (auch im Studium übrigens, selbst von den Dozenten) zunächst als notwendiges Übel betrachtet. Das hindert viele aber nicht daran, sehr gute Übersetzer zu sein. Das mit der Steuererklärung ist eigentlich ein gutes Beispiel: Man ist nicht mit Leidenschaft dabei, trotzdem kann man es und am Ende hat mein ein gutes Gefühl, wenn die Sache "rund" und erledigt ist. Warum ist die Sache am Ende rund? Weil man weiß, wie man es richtig macht. Und ich sehe auch nicht, warum man z.B. am besten Jurist sein sollte, um im Fachgebiet Recht übersetzen zu können. Man muss ja, anders als ein Jurist eben, keine Fälle lösen... man muss "nur" übersetzen. Das ist schwer genug und man muss neben den sprachlichen Fähigkeiten ein gutes Hintergrundwissen haben, aber man muss eben kein Jurist sein. Und das gilt für die meisten Übersetzungen in den anderen Fachgebieten wohl auch. Wenn man es einfach nicht schafft, sich in einem bestimmten Fachgebiet das nötige Wissen anzueignen und wenn das Übersetzen darin auch nach vielen Jahren noch immer eine Qual ist, sollte man sich da nicht besser ein anderes suchen?
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Schtroumpf (X)
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Klar schadet Dumping allen, Marcel Mar 23, 2013

Ohne Dumpinganbieter wären die Preise in meinen Fachgebieten wohl kaum im Vergleich zu 1998 gesunken. Das gilt für die Luftfahrt und die Automobilindustrie, das gilt für die Europäische Kommission, das gilt so ziemlich überall. Es ist schwer, gute Übersetzungen für 20 Cent pro Wort zu verkaufen, wenn es anderswo fast genauso gute für 10 gibt und mittelprächtige für 6.

Also gibt es etliche Kunden, für die ich nicht mehr arbeite. Bei anderen sag ich mir inzwischen manchmal
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Ohne Dumpinganbieter wären die Preise in meinen Fachgebieten wohl kaum im Vergleich zu 1998 gesunken. Das gilt für die Luftfahrt und die Automobilindustrie, das gilt für die Europäische Kommission, das gilt so ziemlich überall. Es ist schwer, gute Übersetzungen für 20 Cent pro Wort zu verkaufen, wenn es anderswo fast genauso gute für 10 gibt und mittelprächtige für 6.

Also gibt es etliche Kunden, für die ich nicht mehr arbeite. Bei anderen sag ich mir inzwischen manchmal schon, dass auch ein Korrekturgang reicht - bei dem Preis, auf den der Kunde mich herunterhandeln wollte, bekommt er eben, was er bestellt hat. Also noch mehr Zeilen für das gleiche Geld wie vorher.

Man kann die eigene Produktivität aber nicht beliebig weiter erhöhen, so wie in CAT-Tool-Werbebannern, die schon Tagesleistungen von 4000 Wörtern suggerieren. Irgendwann verheizt man nur noch die eigene Gesundheit. Auf Neudeutsch heißt das Burn-out, und genau den sollten wir in unserer Kalkulation auch mit einplanen.

Der Burn-out ist inzwischen ein handfestes Gesundheitsrisiko in unserer Zunft. Gegen so eine Selbstausbeutung hilft manchmal nur eins - mal drei Monate kürzer treten, weniger verdienen, Luft holen und das Leben wieder richtig genießen. Das geht aber nur, wenn man schon etwas dafür zurückgelegt hat, bevor man nicht mehr kann.
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Auch dieses ganz extreme Dumping? Mar 23, 2013

Klar, aber ich meinte eben nur das wirklich extreme 3-Cent-pro-Wort-obwohl-man-in-Deutschland-lebt-Dumping. Das kann man doch nicht wirklich ernst nehmen, diese Leute...

Ansonsten natürlich Zustimmung, jeder Selbständige braucht Rücklagen. Und mehr als eine bestimmte Wortanzahl pro Tag kann man eben nicht übersetzen. Man will es ja auch nicht. Wenn man hinterher 14 Stunden am Tag arbeitet, aber nur so viel verdient, wie ein Bürokaufmann in acht Stunden, ist das irgendwie nicht
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Klar, aber ich meinte eben nur das wirklich extreme 3-Cent-pro-Wort-obwohl-man-in-Deutschland-lebt-Dumping. Das kann man doch nicht wirklich ernst nehmen, diese Leute...

Ansonsten natürlich Zustimmung, jeder Selbständige braucht Rücklagen. Und mehr als eine bestimmte Wortanzahl pro Tag kann man eben nicht übersetzen. Man will es ja auch nicht. Wenn man hinterher 14 Stunden am Tag arbeitet, aber nur so viel verdient, wie ein Bürokaufmann in acht Stunden, ist das irgendwie nicht Sinn der Sache... was hat man davon? Dafür fünf Jahre studiert und weitergelernt, sich ständig mit seinen Sprachen beschäftigt und und und...
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Nils Kohlmann
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Also... Mar 23, 2013

@Marcel G

ich meinte ja auch, dass "ein bisschen Leidenschaft" Voraussetzung für den Beruf, zumal als Freiberufler, ist. Darunter (der Begriff ist hier irgendwo in dieser Runde aufgetaucht) verstehe ich nicht die allumfassende Passion, sondern ein grundsätzliches Interesse, oder nenn es auch Verstehen für das Fach, in dem man gerade tätig ist.
Wenn Du, wie Du schreibst, an Jahresendabschlüssen Gefallen gefunden hast, dann ist es richtig und wichtig, dort weiterzumachen un
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@Marcel G

ich meinte ja auch, dass "ein bisschen Leidenschaft" Voraussetzung für den Beruf, zumal als Freiberufler, ist. Darunter (der Begriff ist hier irgendwo in dieser Runde aufgetaucht) verstehe ich nicht die allumfassende Passion, sondern ein grundsätzliches Interesse, oder nenn es auch Verstehen für das Fach, in dem man gerade tätig ist.
Wenn Du, wie Du schreibst, an Jahresendabschlüssen Gefallen gefunden hast, dann ist es richtig und wichtig, dort weiterzumachen und dieses Wissen auszubauen. Klar gibt es in jedem Beruf Facetten, die weniger gefallen. Doch irgendein Grundverständnis muss vorhanden sein, sonst würdest du es doch nicht machen. Auch wenn das Thema nun für Außenstehende nicht so sehr dazu geeignet ist, Leidenschaft zu versprühen, so muss doch bei Dir ein grundsätzliches Interesse vorhanden sein, auf dem Du aufbauen und in Folge auch in der Berufsausübung besser werden kannst. Das ist dann Dein Weg.
Und wenn jemand juristische Übersetzungen macht, muss er/sie schon verstehen, was er/sie da übersetzt. Auch bei feinstem sprachlichem Können: Wem prinzipiell das Gespür für Rechtsfragen abgeht, steht entweder vor dem Problem, den Text nicht angemessen übertragen zu können, oder muss einen so großen Rechercheaufwand leisten, dass sich die Sache nicht mehr lohnt.

Das hier besprochene Beispiel der Steuererklärung hinkt m.E. auch deshalb, weil ich meine Steuerklärung als Laie einmal, UstD. auch mehrmals im Jahr mache, darin aber nicht wirklich gut sein muss - Hauptsache, sie stimmt. Das ist nicht mein "Fach"gebiet - für den, der Steuererklärungen übersetzt, vllt. schon eher.
Für den Freiberufler ist das zu wenig, aber das weißt Du ja.

Worauf ich eigentlich hinauswollte, ist der auch hier aufgetauchte Gedanke, dass es vielen Übersetzern an genau diesem Verständnis und Interesse der so genannten "harten Fächer" fehlt. Das Bild der vllt. überwiegend, wenn nicht ausschließlich "schöngeistig" (was ich jedoch auch für eine absolute Voraussetzung für den Übersetzerberuf halte) Interessierten, das hier angeklungen ist, deckt sich mit meinen Erfahrungen aus Unizeiten, und ich glaube, dass es hier einen (unter anderen, auf alle will ich aber nicht eingehen) direkten Zusammenhang mit dem Phänomen gibt, dass auch hier immer und immer wieder für Diskussionen sorgt: wenig oder keinen Erfolg im Berufsalltag. Dieses Thema ist doch durch die Zeiten so omnipräsent, dass es einen Grund dafür geben muss.
Ob mein Gedanke, ob nun Universitäten Aufklärung über die wahren Umstände der Berufsausübung leisten sollten, durchführbar oder sinnvoll ist, sei mal dahingestellt. Mir ging's mehr um eine Art individueller "Beratung" im Sinne von Eignung, um einfach nicht so sehr ins Dunkel zu fallen und vielleicht auch nicht zu viele Jahre mit etwas zu vertun, was mangels grundsätzlicher Eignung sowieso nicht wirklich klappen kann. Die Regelmäßigkeit, in der dieses Thema durch die Foren geistert und auf Stammtischen thematisiert wird, zeigt mir jedenfalls, dass (zu) viele nicht wissen, wohin es gehen soll. Ergebnisse an der Uni und Ergebnisse im Übersetzeralltag können sich sehr, sehr stark voneinander unterscheiden. Ich meine hier niemanden persönlich, aber das gute Unidiplom deckt sich nicht unbedingt mit dem Erfolg in der Freiberuflichkeit mit all ihren Facetten, wofür es nur ein Baustein ist. Und damit komme ich zum letzten von Dir angesprochen Punkt, ob jemand nach Jahren des Sich-Schwertuns oder der sich wieauchimmergestaltenden "Orientierung" nicht beginnen solle, an etwas ganz anderes zu denken: Ja, absolut.

[Bearbeitet am 2013-03-24 19:42 GMT]
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Hallo Nils! Mar 24, 2013

Klar sollte man ein gewisses Grundverständnis mitbringen, wenn man etwas übersetzt. Sonst geht es doch gar nicht. Und wenn dieses Grundverständnis sich einfach nicht einstellen will, sollte man ein anderes Fachgebiet wählen. Die klassische Dreiteilung Technik-Wirtschaft-Recht ist doch gar nicht so schlecht. Ganz grob kann man dann schon sehen, in welche Richtung es gehen soll. Ich würde zum Beispiel eher keine technischen Sachen übersetzen wollen, da es mich nicht besonders interessiert. D... See more
Klar sollte man ein gewisses Grundverständnis mitbringen, wenn man etwas übersetzt. Sonst geht es doch gar nicht. Und wenn dieses Grundverständnis sich einfach nicht einstellen will, sollte man ein anderes Fachgebiet wählen. Die klassische Dreiteilung Technik-Wirtschaft-Recht ist doch gar nicht so schlecht. Ganz grob kann man dann schon sehen, in welche Richtung es gehen soll. Ich würde zum Beispiel eher keine technischen Sachen übersetzen wollen, da es mich nicht besonders interessiert. Die Rechtssprache finde ich jedoch z.B. auch so schon ziemlich interessant. Es könnte also sein, dass ich mich in diesem Bereich weiterbilde.

Universitäre Aufklärung über die wahren Umstände der Berufsausübung:
Ich möchte dir eigentlich gar nicht groß widersprechen. Du hast wesentlich mehr Erfahrung als ich, der sich noch im Studium befindet. Allerdings trifft das, was du über das Übersetzerstudium schreibst, auf ausnahmslos jeden Studiengang zu. Die Ergebnisse an der Uni haben natürlich nur sehr bedingt etwas mit dem Erfolg in der beruflichen Wirklichkeit zu tun. Das ist immer so. Dennoch können sie eine grobe Orientierung bieten. Einigen Studierenden liegt das Übersetzen auch einfach nicht. Ich weiß nicht, inwieweit man sich das antrainieren kann, aber ich denke, da gibt es Grenzen. Und so etwas kann man durchaus schon im Studium erfahren und dann rechtzeitig Konsequenzen daraus ziehen. Ich komme ursprünglich aus einem typischen geisteswissenschaftlichen Studium und empfinde es als Wohltat, dass das Ü-Studium so anwendungsorientiert ist. Wenn das Ü-Studium nicht praxisbezogen sein soll, dann sind es andere Studiengänge zehnmal nicht... Es kommt mir irgendwie sehr sinnvoll vor, was wir dort lernen. Das war vorher überhaupt nicht so.

Und jetzt denkst du vermutlich, ich werde später schon noch sehen, wie es nach dem Studium in der rauhen Wirklichkeit ist. Mag sein! Was wohl vielen Übersetzern sehr schwer fällt, ist die Kundenakquise. Das kann ich gut verstehen. Es gehört schon auch eine gewisse Chuzpe dazu, potenziellen Kunden klar zu machen, ich kann da etwas, was genau Sie brauchen. Und das kann ich besser als andere. Die Frage ist, ob man das lernen kann oder ob es da gewissermaßen "natürliche Grenzen" gibt. Einige sind in einem Angestelltenverhältnis sicherlich besser aufgehoben. Und mein Verdacht geht dahin, dass gerade der typische Ü-Student eher zur letzten Gruppe gehört. Nach dem, was ich so beobachte, sind viele Ü-Studenten z.B. sehr schüchtern! Wenn man dann direkt nach dem Studium fremde Leute anrufen und Kundenakquise betreiben soll, ist das nicht so einfach. Das hört sich jetzt vielleicht lächerlich an, aber ich denke, auch solche Gründe spielen mit rein.
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Nils Kohlmann
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Da hast Du Recht... Mar 25, 2013

Hallo Marcel,

ja, dem, was du an deinen Mitstudenten beobachtet hast, kann ich absolut zustimmen. Vielen ist eben auch nicht klar, dass es nach dem Studium mit großer Wahrscheinlichkeit in die Freiberuflichkeit gehen wird, wenn sie als Übersetzer arbeiten wollen. Doch dazu gehört eben auch, dass man sich möglichst frühzeitig mit dem Gedanken an unternehmerisches Denken auseinandersetzen sollte. Ohne den BdÜ-Seminaren und ähnlichem ihren Sinn absprechen zu wollen, fehlen da me
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Hallo Marcel,

ja, dem, was du an deinen Mitstudenten beobachtet hast, kann ich absolut zustimmen. Vielen ist eben auch nicht klar, dass es nach dem Studium mit großer Wahrscheinlichkeit in die Freiberuflichkeit gehen wird, wenn sie als Übersetzer arbeiten wollen. Doch dazu gehört eben auch, dass man sich möglichst frühzeitig mit dem Gedanken an unternehmerisches Denken auseinandersetzen sollte. Ohne den BdÜ-Seminaren und ähnlichem ihren Sinn absprechen zu wollen, fehlen da meiner Meinung nach einfach ausreichende Aufklärung und Orientierungsangebote, denn Festanstellungen, wie sie für die meisten Studienabgänger am Anfang wohl am sinnvollsten wären, gibt es fast keine mehr. Und so schlittern viele eher in ihren Start als Freiberufler, als dass sie diesen geplant angehen würden, und deshalb wundert es mich eigentlich auch nicht, dass so viele an der Freiberuflichkeit scheitern oder für kleine Preise arbeiten, weil sie nicht richtig kalkulieren können, kein unternehmerisches Gespür für Gewinn oder zumindest Selbsterhaltung mitbringen und vor allem die Freiberuflichkeit eigentlich gar nicht als ihr persönliches Berufsmodell ansehen, mit dem sie glücklich werden wollen.
(Ja, ich weiß, als Student sollte man in der Lage sein, sich selbstständig zu informieren).

Schüchternheit kann man sich sicherlich mit der Zeit abtrainieren, es gibt aber auch viele Leute, denen das selbstständige Auftreten auf dem Übersetzermarkt einfach nicht liegt. Dazu gehört ja vor allem das Selbstbewusstsein, etwas besser als andere machen zu können und deshalb am besten für den Auftrag geeignet zu sein, durchsetzungsfähige Selbstvermarktung, konsequente Eigenwerbung und eine ausgeprägte Kommunikations- und Vernetzungsfähigkeit. Wenn du schon im Studium einen klaren Begriff davon hast, ist das sicher gut.
Ich kannte aus meinen Unizeiten ehrlich gesagt nur ganz wenige, denen das wirklich lag, manche steigerten sich nach dem Abschluss auch durch die Konfrontation im Berufsalltag, doch mindestens ebensoviele, wenn nicht die meisten, kamen damit nicht klar und sattelten irgendwann um.

[Bearbeitet am 2013-03-25 09:08 GMT]
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Generelles Problem bei Studiengängen Mar 25, 2013

Hallo Nils,

das ist ein generelles Problem bei vielen Studiengängen, dass die Berufsaussichten schöngeredet werden, und das trifft ganz besonders auf die Geisteswissenschaften zu. Einige Fächer bieten so gut wie keine Berufsperspektiven, dennoch hören sich die paar, die dann aufgezählt werden (und die es theoretisch bei jedem x-beliebigen Studiengang gibt) für Studienanfänger erst mal gut an: Lektor, Autor, Redakteur, Nichtregierungsorganisationen, selbst Übersetzer liest m
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Hallo Nils,

das ist ein generelles Problem bei vielen Studiengängen, dass die Berufsaussichten schöngeredet werden, und das trifft ganz besonders auf die Geisteswissenschaften zu. Einige Fächer bieten so gut wie keine Berufsperspektiven, dennoch hören sich die paar, die dann aufgezählt werden (und die es theoretisch bei jedem x-beliebigen Studiengang gibt) für Studienanfänger erst mal gut an: Lektor, Autor, Redakteur, Nichtregierungsorganisationen, selbst Übersetzer liest man hin und wieder als möglichen Beruf nach Abschluss eines Geschichts- oder Komparatisktikstudiums...

Die Studiengänge haben ja auch ein Interesse daran, weiterhin Studierende zu bekommen. Sie würden sich ja ins eigene Knie schießen, wenn sie zugeben würde, dass die Berufsaussichten nicht rosig sind. Gegen so einige andere Abschlüsse sind die Berufsaussichten als ausgebildeter Übersetzer noch einigermaßen gut. Zumindest hat man schon mal einen konkreten Beruf bzw. eine konkrete Richtung. Einige Geisteswissenaschaftler wissen ja nach Abschluss des Studiums wirklich *gar nicht*, was sie machen sollen. Das finde ich viel schlimmer.

Einige Ü-Studenten sind jetzt schon nicht mehr sicher (oder waren es nie), ob sie überhaupt Übersetzer werden möchten. Einige haben auch vor, eher in die Richtung Fremdsprachenkorrespondenz zu gehen. Dafür muss ich persönlich zwar nicht fünf Jahre lang studieren, aber für einige scheint das eine Option zu sein.

Kommunikations- und Vernetzungsfähigkeit: Das ist auch so ein Thema. Ist natürlich wichtig, zumal als Selbständiger, aber das fehlt vielen. Ich kann aber bestätigen, dass das auch für Studierende aus vielen anderen Studiengängen gilt (Informatik oder oder oder). Merkt man ja z.B. bei Gruppenprojekten immer sehr gut. Ich glaube, so was müssen viele langwierig in der Praxis lernen. Man hat ja an der Uni (ebenso wie in der Schule) auch immer das Gefühl, dass es ja sowieso nur eine Vorbereitung und noch nicht der "Ernstfall" ist und lässt sich dann entsprechend eher mal gehen.

Noch mal zur Schüchternheit: Das betrifft zum Beispiel auch das Sprechen in der Fremdsprache. So paradox es klingt, gerade im Ü-Studium trauen sich viele nicht, sich in der Fremdsprache zu äußern und reden dann lieber Deutsch. Das gilt zwar eher nicht für Englisch, aber für Französisch sehr wohl. Ist bei anderen Sprachen vermutlich auch so. Na ja, und dann soll man z.B. in Frankreich auf Kundensuche gehen? Das ist schwierig. Für das Übersetzen muss man zwar die Sprache eigentlich nicht unbedingt aktiv beherrschen, aber für solche Fälle ist das schon ein Problem. Denn ist es nicht so, dass viele potentielle Kunden gerade auch im Gebiet der Ausgangssprache sitzen? Ich kann verstehen, dass man direkt nach dem Abschluss erst mal komplett überfordert ist. Trotzdem muss man ja von irgendetwas leben... Und irgendetwas ganz anderes zu machen und erst mal nur "nebenher" als Übersetzer weiter tätig zu sein stelle ich mir auch äußerst schwierig vor.
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Miriam Neidhardt (X)
Miriam Neidhardt (X)  Identity Verified
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Lasse leben. Mar 25, 2013

Lasst die Billig-Übersetzer doch leben. Entweder sie etablieren sich und können ihre Preise erhöhen, oder aber sie verschwinden vom Markt, weil sie von ihrer Übersetzerei nicht leben können und lieber beim McDoof arbeiten. Es wird immer Übersetzer geben, die sich schlecht verkaufen und es wird immer Kunden geben, denen es nur um billig geht.

Aber wisst ihr was? Das ist ein anderer Markt, der mich überhaupt nicht betrifft. In meinem Markt legen die Kunden Wert auf Qualität u
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Lasst die Billig-Übersetzer doch leben. Entweder sie etablieren sich und können ihre Preise erhöhen, oder aber sie verschwinden vom Markt, weil sie von ihrer Übersetzerei nicht leben können und lieber beim McDoof arbeiten. Es wird immer Übersetzer geben, die sich schlecht verkaufen und es wird immer Kunden geben, denen es nur um billig geht.

Aber wisst ihr was? Das ist ein anderer Markt, der mich überhaupt nicht betrifft. In meinem Markt legen die Kunden Wert auf Qualität und wissen, dass diese ihren Preis hat. Und in meinem Markt verhalten sich die Übersetzer professionell und kennen ihren Wert. Was auf dem anderen Markt passiert, hat auf meine Tätigkeit ungefähr so wenig Einfluss wie die Existenz von McDoof.

Und ganz pragmatisch: Woher soll der Kunde denn wissen, dass der eine Markt besser ist, wenn es kein Negativ dazu gibt?

Gruß Miriam

www.ueberleben-als-uebersetzer.de
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wonita (X)
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Lasse leben Mar 25, 2013

Miriam Neidhardt wrote:

Lasse leben

Gibt's eine Alternative zum "Lasse leben"?


 
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